Die deutsche Kartoffelernte 2017 fällt zu groß aus und wird gebietsweise von Qualitätsproblemen begleitet. Mindestens 11,3 Millionen Tonnen Kartoffeln aus der diesjährigen deutschen Ernte überfordern seit Wochen die Vermarktungsmöglichkeiten. Hinzu kommt, dass durch ein riesiges Angebot aus Westeuropa viele Märkte verstopft sind und Qualitätsprobleme einen permanenten Angebotsdruck verursachen. Bis dahin werden aufgrund der niedrigen Preise umfangreichere Exporte und eine größere Verarbeitung mit flottem Produktabsatz sowie außerdem höhere Lagerverluste erwartet.
Die aktuellen Planungen im Frühkartoffelanbau rund ums Mittelmeer berücksichtigen die derzeit noch reichlich gefüllten Vorräte im Lager. Die Erlössituation im Kartoffelanbau ist in vielen Fällen für die Landwirte in Deutschland zwar prekär, aber längst nicht für alle. Mit Vertragskartoffeln, die noch von hohen Optionsmengen begleitet wurden, lässt sich gut Geld verdienen. Gute Kartoffeln für Regionalprogramme sind gesucht und erzielen wesentlich höhere Preise als der Rest.
Der Erzeuger-Verbraucher-Direktverkehr läuft in den Ballungsgebieten recht gut. Verlustreich bleibt aber der spekulative Anbau von Verarbeitungskartoffeln und die Vermarktung von Durchschnittsqualitäten im übergebietlichen Verkauf. Was auch immer im Mai 2018 bleibt, für das Wirtschaftsjahr 2018/19 gilt es maßvoll zu planen. AMI