Argentinien hat die sogenannte Hilton-Quote für Rindfleischlieferungen in die EU 2017/18 nahezu ausgeschöpft. Wie aus aktuellen Zahlen der Staatsregierung hervorgeht, wurden in dem am 30. Juni abgelaufenen Vermarktungsjahr 28 100 t Rindfleisch aus Argentinien in die EU geliefert; das entsprach 95,3 % der Gesamtquote von 29 500 t. In den Vorjahren war die Quote bei weitem nicht ausgeschöpft worden. Beispielsweise hatte das südamerikanische Land 2016/17 nur 23 122 t in die EU verkauft.
Die jetzige Steigerung der Quotennutzung erklärten Regierungsvertreter mit der im Februar eingeführten Umverteilung ungenutzter Lieferrechte. Betriebe, die bis zum 1. Februar nicht mindestens 60 % ihrer am 1. Juli 2017 zugeteilten Quote für das Vermarktungsjahr 2017/18 erfüllten, mussten einen Teil ihrer Lieferrechte zur Umverteilung an andere Betriebe wieder abgeben.
Argentiniens Rindfleischbranche freut sich derzeit außerdem über die Erschließung eines neuen Marktes. Nachdem Japan seine Staatsgrenzen kürzlich offiziell für Rind- und Schaffleisch aus Patagonien geöffnet hat, sollen laut argentinischen Medienberichten die ersten Lieferungen ab Montag dieser Woche (16.7.) in Richtung Japan auf den Weg gebracht werden. Argentiniens Landwirtschaftsminister Dr. Luis Miguel Etchevehere sprach von einem großen Marktpotential in Japan. Das Land habe 2017 Rindfleisch für mehr als 3,1 Mrd $ (2,6 Mrd Euro) importiert. Der Bauernverband SRA hob den Imagegewinn für die argentinischen Rindfleischexporteure hervor. Japan verlange Qualität. Dass es nun argentinisches Rindfleisch abnehme, sei ein Zeichen für weitere Länder, dass Argentinien Qualität liefere.
Der Rindfleischexport des südamerikanischen Landes wächst derzeit kräftig. Im ersten Drittel dieses Jahres erhöhten sich die Ausfuhren im Vorjahresvergleich um 60 % auf 145 276 t Schlachtgewicht (SG). An ihre Geschäftszahlen in der Zeit vor der globalen Wirtschaftskrise 2010 können die Exporteure aber noch nicht anknüpfen; 2009 hatte Argentinien 661 378 t Rindfleisch auf dem Weltmarkt abgesetzt. AgE