Die niederländischen Schlachthöfe haben im ersten Halbjahr 2018 insgesamt 7,5 Mio. Schweine geschlachtet. Das sind 500.000 Tiere mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wie die Boerderij unter Berufung auf Zahlen des staatlichen Dienstes RVO.nl berichtet, steigen die inländischen Schlachtungen, weil sich der Lebendexport nach Deutschland nicht mehr lohne.
Nach Ansicht von Jan Vernooij, dem Vorsitzenden des Schweine- und Ferkelhandelskomitees in den Niederlanden ist die Situation vor etwa 3 Jahren gekippt. Damals wurde für hochprozentige Schweine in Deutschland rund 3 Cent pro Kilo Schlachtgewicht mehr bezahlt als in den Niederlanden. Mittlerweile sei es aber umgekehrt. Nun erzielten Schweine in den Niederlanden 3 bis 5 Cent pro Kilo mehr als in Deutschland, so der Experte. Der Export sei daher nicht mehr lukrativ.
Ein wichtiger Wendepunkt für den Schweinesektor sei die Eröffnung des neuen Schlachthofs von Westfort in IJsselstein, sagt Vernooij. Das war Ende 2015. Westfort verlangt ausdrücklich auch sogenannte „Luxusschweine“.
Der sinkende Mastschweine-Export nach Deutschland habe aber weitere Gründe. Die deutschen Abrechnungsmasken wurden in den letzten Jahren zum Nachteil der Lieferanten verändert. Vor allem Masteber würden nun deutlich schlechter bezahlt, erklärt Vernooij.
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