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ISN: Sauen „wandern“ nach Spanien ab

An schwierigen Themen mangelt es deutschen Schweinehaltern derzeit nicht. Ferkelkastration, Kastenstand, Afrikanische Schweinepest, Stalleinbrüche, Preisfindung sind nur einige Baustellen die gestern (19.2.2018) bei der Mitgliederversammlung der ISN in Osnabrück thematisiert wurden.

Lesezeit: 3 Minuten

An schwierigen Themen mangelt es deutschen Schweinehaltern derzeit nicht. Ferkelkastration, Kastenstand, Afrikanische Schweinepest, Stalleinbrüche, Preisfindung sind nur einige Baustellen die gestern (19.2.2018) bei der Mitgliederversammlung der ISN in Osnabrück thematisiert wurden. Der Vorsitzende Heinrich Dierkes beklagte in seiner Ansprache jedoch den Mangel an Sachverstand und Vertrauen in den politischen Diskussionen. Damit fehle den Schweinehaltern Perspektive und Planungssicherheit.


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Die derzeitige Situation führe zum Stillstand und zum Export der Tierhaltung, warnte Dierkes weiter. Die Zahlen seien erschreckend: Den fast 190.000 Sauen, die wir in Deutschland in den letzten fünf Jahren abgestockt haben, stehen allein in Spanien über 270.000 Sauen gegenüber, die in der gleichen Zeit aufgestockt wurden. Hinter der nüchternen Abstockung stehen gut 4.000 Betriebsaufgaben von in der Regel von der Gesellschaft doch so gewollten bäuerlichen Familienbetrieben – nicht weniger als ein Drittel der Sauen haltenden Betriebe in Deutschland.


Ferkelkastration: Lokalanästhesie vorantreiben!


Als Paradebeispiel für Formalismus und Bürokratismus stellte Dierkes das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ab dem nächsten Januar heraus: Kurz vor Toresschluss gebe es keinen Königsweg und alle bekannten Alternativen seien mit teilweise erheblichen Nachteilen behaftet. So sei beispielsweise die Impfung gegen Ebergeruch de facto keine Lösung, weil das Fleisch nicht vermarktbar ist. Es drohe deshalb ein radikaler Strukturbruch in der deutschen Ferkelerzeugung, wenn nicht endlich der Weg für die Lokalanästhesie durch den Landwirt bei der Ferkelkastration freigemacht wird. Es ist für mich unbegreiflich, dass in einem gemeinsamen Europa Ferkelerzeuger in Schweden und demnächst auch in Dänemark die Lokalanästhesie selbst durchführen dürfen, in Deutschland dieser Weg aber zerredet wird, beklagte Heinrich Dierkes.


Kupierverzicht: Der Druck wächst


„Auch beim Kupieren der Schwänze steigt der Druck“, wie ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack erläuterte. Derzeit werde von Seiten der Bundesländer ein Aktionsplan zu Einhaltung der Rechtsvorschriften in Bezug auf den Kupierverzicht bei Schweinen erarbeitet. Es gebe eine entsprechende Aufforderung der EU-Kommission und entsprechende Inspektionen in den Mitgliedsstaaten. In diesen Tagen seien die EU-Auditoren in Deutschland unterwegs. Es werde überprüft, ob das flächendeckende Kupieren gerechtfertigt ist und wie überwacht wird, dass diese Ausnahmeregelung tatsächlich eine Ausnahme ist. Verstecken brauchen wir uns hierzulande im europäischen Vergleich mit Sicherheit nicht. Jedem sollte aber klar sein, dass Brüssel bei diesem Thema die Zügel weiter anzieht – und zwar deutlich. Das wird noch in diesem Jahr unmittelbar konkrete Folgen für alle Schweinehalter haben, so Staack.


Kastenstand: Umrüstung wird teuer


Eine Neuregelung in Sachen Kastenstand im Rahmen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung stehe unmittelbar bevor, erläuterte Staack weiter. Mit in der Diskussion ist auch der Ferkelschutzkorb im Abferkelbereich. Wir sind der Meinung, dass das auch gut so ist. Denn die Ferkelerzeuger brauchen Rechts- und Planungssicherheit, so Staack. Jedoch nur mit einem ganz großen Aber. Dieses Aber steht für die Übergangsfristen und für die Gestaltung der Details. Eine Neuregelung für die Abferkelbucht muss weit längere Übergangsfristen für bestehende Ställe beinhalten, als die, die derzeit zum Deckzentrum im Gespräch sind. Denn neue Vorgaben im Deckzentrum und in der Abferkelbucht zeitlich parallel umsetzen zu müssen, wäre für sehr viele, besonders kleinere und mittlere Ferkelerzeuger ganz klar das Aus. "Nach eigenen Berechnungen kommen wir für die Anpassung der Ställe nur im Bereich Kastenstand und Ferkelschutzkorb auf einen Investitionsbedarf von ca. 2.000 Euro je Sau oder über 3 Milliarden Euro für den deutschen Sauenbestand insgesamt.

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