Der agrarmeteorologische Prognosedienst der EU-Kommission (MARS) geht in seinem aktuellen Monatsreport von nur geringen Frostschäden durch die Kälteperiode im März aus. Nach dem ungewöhnlich milden Witterungsverlauf bis in das neue Jahr hinein hat der scharfe Kälteeinbruch in den vergangenen Wochen in der EU-28 offensichtlich zu keinen größeren Forstschäden geführt. Nach den Modellrechnungen der Behörde könnte es zu vereinzelten Auswinterungen in Winterweizenbeständen im Südosten Ungarns, im Westen Polens, im nördlichen Frankreich und Teilen Ostdeutschlands gekommen sein. Verantwortlich dafür waren die fehlende Winterhärte durch den ungewöhnlich milden Witterungsverlauf bis in den Januar hinein und die lokal fehlende Schneedecke.
In Bezug auf die bisherige Wasserversorgung ist es vor allem in Nord- und Nordosteuropa zu trocken. In Teilen Polens und Mitteldeutschlands hat es bisher nur unterdurchschnittlich geregnet. Demgegenüber haben ergiebige Niederschläge auf der iberischen Halbinsel die seit Monaten bereits anhaltende Dürre beendet und die Bodenfeuchtigkeit wieder deutlich erhöht. Auch in Frankreich hat es besonders im Dezember und im Januar sehr viel geregnet, sodass lokal von einem erhöhten Krankheitsdruck ausgegangen wird.
Die Ertragsprognosen der Fachleuchte weisen bisher für die meisten Ackerkulturen zumindest eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr aus. Mit 62 Dezitonnen je Hektar könnte der durchschnittliche Weichweizenertrag in der EU-28 rund 1,4 Prozent über dem Vorjahr und 3,8 Prozent über dem langjährigen Mittel liegen. Deutschland könnte demnach ein Ertragsplus von 3,8 Prozent erreichen. Auch der Wintergerstenertrag wird mit 60,5 Dezitonnen je Hektar etwa ein Prozent über dem Niveau von 2017 geschätzt. Sommergerste, die bereits in einigen Regionen der EU-28 gesät wird, könnte mit einem prognostizierten Ertrag von 42,7 Dezitonnen je Hektar das Vorjahresergebnis sogar um 5,2 Prozent übertreffen. AMI