Die EU-Kommission rechnet für 2017 mit einer gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Mio. t größeren Rapsernte von rund 21,8 Mio. t. Durch die größere Ernte und um eine Auslastung der Verarbeitungskapazitäten zu erreichen, dürfte die Verarbeitung im Wirtschaftsjahr 2017/18 vermutlich um 3,4 % auf 24,1 Mio. t steigen. Damit fehlen 2,3 Mio. t Raps für eine ausgeglichene Versorgungsbilanz. Im Vorjahr betrug die Lücke noch 3,2 Mio. t. Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH erwartet daher einen Rückgang der Drittlandsimporte um 0,7 Mio. t auf 3,5 Mio. t sowie eine leichte Erhöhung der Vorräte um 6% auf 1,1 Mio. t.
Das Ernteplus 2017 fußt auf günstigen Witterungsbedingungen zur Aussaat und auf einem warmen und trockenen Frühsommer in weiten Teilen Nord- und Osteuropas. Während die Erntefläche EU-weit um 2,7 % auf 6,7 Mio. ha gegenüber 2016/17 ausgeweitet wurde, stiegen die Erträge um 5,7 % auf 32,5 dt/ha deutlich stärker. In Frankreich, dem größten Rapserzeuger der EU-28, wurden mit 5,7 Mio. t rund 13,5 % mehr geerntet als im Vorjahr. Die Erträge legten im Schnitt um 25,2 % zu, während die Anbaufläche um 9,4 % zurückging. Auch in Polen, dem Vereinigten Königreich und Rumänien konnten die Erzeuger zwischen 20 und 30 % mehr Raps von den Äckern holen.