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Landhandel erwartet „bestenfalls durchschnittliche“ Weizenernte

Der private Landhandel erwartet in diesem Jahr eine „bestenfalls durchschnittliche“ Weizenernte. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA), Arnim Rohwer, begründet diese Einschätzung unter anderem mit der kleineren Anbaufläche und den teils widrigen Wachstumsbedingungen im Herbst.

Lesezeit: 4 Minuten

Der private Landhandel in Deutschland erwartet in diesem Jahr eine „bestenfalls durchschnittliche“ Weizenernte. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA), Arnim Rohwer, begründete diese Einschätzung am Dienstag vergangener Woche (20.3.) in Berlin unter anderem mit der kleineren Anbaufläche und den teils widrigen Wachstumsbedingungen im Herbst. Er wies darauf hin, dass die Winterweizenfläche in Deutschland nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Vergleich zum Vorjahr deshalb um 4,7 % auf 2,98 Mio ha abgenommen habe. Vor allem auf den norddeutschen Hochertragsstandorten seien viele Flächen zu nass gewesen, um sie bestellen zu können, erläuterte Rohwer.


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Diese Felder dürften jetzt mit Sommerweizen, Sommergerste, Mais, Hafer oder Eiweißpflanzen bestellt werden. Dabei zeichne sich eine Verknappung beim Saatgut ab. Die zunehmende Zahl an Anträgen der Züchter auf Senkung der vorgeschriebenen Keimfähigkeit lasse darauf schließen. Der BVA-Geschäftsführer erwartet aber letztendlich keine Engpässe. Trotz der voraussichtlichen kleineren Ernte in Deutschland rechnet Rohwer für die kommende Vermarktungssaison nicht mit deutlich anziehenden Weizenpreisen. Er verwies auf die jüngsten Prognosen zur Entwicklung der globalen Weizenendbestände. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) rechne mit einem Aufbau der Bestände auf 269,9 Mio t.


Ob das deutsche Exportgeschäft mit Weizen in den nächsten Monaten an Schwung gewinnt, hängt nach Einschätzung des BVA-Geschäftsführers vor allem vom Verkaufsverhalten der Landwirte ab. Zudem erschwerten die heterogenen Qualitäten der Ware den Export. Während beim Verkauf an die Mühlen im Inland kleine Abweichungen beim Hektolitergewicht, bei den Fallzahlen und Eiweißgehalten durch Preisabschläge ausgeglichen werden könnten, müssten die Vorgaben im Exportgeschäft exakt eingehalten werden.


Negative Währungseffekte


Nach der durchschnittlichen Ernte 2017 mit durchwachsenen Qualitäten ist der Weizenmarkt in Deutschland nach Darstellung des BVA-Geschäftsführers durch eine lebhafte Inlandsnachfrage und einem schwachen Exportgeschäft geprägt. Die Mischfutterindustrie im Nordwesten des Landes habe in den vergangenen Monaten das Preisniveau für Weizen bestimmt, stellte Rohwer fest. Wegen relativ hoher Preise für Mais und Futtergerste werde in den Mischungen so viel Weizen eingesetzt wie möglich. Auch die Bioethanol- und Stärkefabriken hätten mit einer Ausweitung der Produktion zusätzliche Absatzchancen für Weizen eröffnet.


Das Exportgeschäft sei dagegen bisher deutlich hinter den Mengen der vergangenen Jahre zurückgeblieben. Nach einer Rekordernte dominiere Russland den internationalen Getreidemarkt. Der russische Weizen profitiere dabei vom schwachen Rubel, während sich deutscher Weizen wegen des stärkeren Euros im Vorjahresvergleich deutlich verteuert habe. Der Währungseffekt drückt laut Rohwer den Weizenpreis in den deutschen Exporthäfen um rund 25 Euro/t. Seit November 2017 zögen die Preise für Weizen in den russischen Exporthäfen am Schwarzen Meer zwar an. Dennoch sei deutscher Weizen noch nicht voll wettbewerbsfähig. 


Norddeutsche Futtergerste vermarktet


Auf dem Gerstenmarkt stellt sich die Situation laut BVA freundlicher dar. Hier sorge vor allem das gute Ausfuhrgeschäft für attraktive Preise. Gerste werde im Export inzwischen auf höherem Niveau gehandelt als Futterweizen. Die gute Nachfrage aus dem Ausland habe dafür gesorgt, dass die Futtergerste im Norden Deutschlands vermarktet sei. Die Exporthändler und Mischfutterproduzenten müssten sich deshalb aus markferneren Regionen versorgen.


Die Landwirte hätten bereits im Herbst auf das Marktgeschehen reagiert und den Anbau von Wintergerste um 2,5 % auf 1,26 Mio ha ausgedehnt, berichtete Rohwer. Auch beim Sommergerstenanbau rechne man wegen der Schwierigkeiten bei der Herbstaussaat mit einer deutlichen Ausweitung des Anbaus. Der Maismarkt in Deutschland profitiere von der Anhebung der Einfuhrzölle durch die EU-Kommission, die dadurch den EU-Markt stabilisiert habe. 


Großes Palmölangebot


Auch im Hinblick auf die deutsche Rapsernte 2018 geht der BVA von einer erneut unterdurchschnittlichen Produktion aus. Der Anbau von Winterraps sei um 2,6 % auf 1,27 Mio ha und damit auf den niedrigsten Stand seit 2003 eingeschränkt worden. Bedenken bestünden auch hinsichtlich der Erträge, denn viele Rapsbestände hätten unter dem strengen Frost der vergangenen Wochen gelitten. Für die Rapspreise sieht der Agrarhandel dennoch wenig Spielraum nach oben.


Biodieselimporte aus Argentinien drohten den europäischen Markt weiter zu belasten. Die Absenkung der betreffenden EU-Zölle falle zeitlich mit der Anhebung von Strafzöllen der USA auf argentinischen Biodiesel zusammen, wodurch zusätzliche Biodieselmengen aus Argentinien nach Europa umgeleitet würden. Vor allem aber drücke das große Palmölangebot auf die Preise. AgE

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