Im Wirtschaftsjahr 2016/17 konnten aus der deutschen Ernte nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes rund zehn Prozent mehr Kartoffeln exportiert werden als im Vorjahr. Insgesamt kamen rund 1,7 Millionen Tonnen Konsumkartoffeln zusammen. Davon flossen fast 1,1 Millionen Tonnen alleine in den Beneluxraum, da die Verarbeiter dort Rohstoff in den Nachbarregionen suchten – vor allem während der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres.
Verarbeitungskartoffeln, insbesondere für die Chipsproduktion, wurden nach Italien exportiert. Das Land bezieht die drittgrößte Absatzmenge, die mit einem Plus von 25 Prozent auf 154.000 Tonnen einen noch größeren Zuwachs verbuchen konnte. Österreich, wo 2016 sehr viel geerntet wurde, nahm zehn Prozent weniger Kartoffeln auf. Inzwischen rangiert Tschechien vor Österreich als Bestimmungsland für Konsumkartoffeln aus deutschem Anbau. Nach der Rekordzunahme im Vorjahr auf 157.000 Tonnen wurden diese Saison 100.000 Tonnen dorthin geliefert.
Viel Ware fließt weiterhin nach Dänemark, Polen oder Rumänien ab, wobei der Absatz in den ost- und südosteuropäischen Markt aufgrund der vergleichsweise hohen Ernte in Polen für deutsche Anbieter etwas schlechter verlief. Dagegen konnten sie von der Zurückhaltung Frankreichs in Italien in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte profitieren. Weitere Wachstumsmärkte sind inzwischen auch weit in der Ferne zu finden. So flossen beachtliche 27.000 Tonnen nach Indonesien und 20.000 Tonnen nach Thailand. AMI