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MARS rechnet für 2018 mit etwas höheren Getreideerträgen

Die EU-Kommission erwartet für die EU-28 weiterhin insgesamt leicht überdurchschnittliche Getreideerträge knapp über dem Niveau von 2017. Das geht aus Daten des aktuellen Monitoring Agricultural ResourceS (MARS) der Brüsseler Kommission hervor, die vergangene Woche vorgelegt wurden.

Lesezeit: 6 Minuten

Die EU-Kommission erwartet für die EU-28 weiterhin insgesamt leicht überdurchschnittliche Getreideerträge knapp über dem Niveau von 2017. Das geht aus Daten des aktuellen Monitoring Agricultural ResourceS (MARS) der Brüsseler Kommission hervor, die vergangene Woche vorgelegt wurden. So berechnen die Experten für 2018 im Vergleich zum Vorjahr höhere Erträge für alle Getreidearten, mit Ausnahme von Körnermais, für den sie eine Verringerung um 2,1 % auf durchschnittlich 7,64 t/ha voraussagen. Damit würde das Fünfjahresmittel aber trotzdem um 4,8 % übertroffen.

 

Außerdem sollen laut MARS im EU-Durchschnitt 6,19 t Weichweizen vom Hektar geholt werden; das wären 1,3 % mehr als 2017. Der Wintergerstenertrag soll um 1,0 % auf 6,05 t/ha steigen; der mittelfristige Durchschnitt würde damit um 4,5 % übertroffen. Das Ergebnis von Sommergerste dürfte nach Einschätzung der Experten sogar um 6,2 % auf 4,31 t/ha wachsen. Bei den Ölsaaten gehen die Meteorologen hingegen mit Blick auf Raps von einem Ertragsrückgang um 1,8 % auf 3,19 t/ha aus; dies wären 2,7 % weniger als der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre. Bei Zuckerrüben wird ein geringfügiges Minus von 0,1 % auf 76,10 t/ha erwartet, womit der Fünfjahresdurchschnitt um 2,1 % übertroffen würde.


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Etwas weniger Zuckerrüben prognostiziert


Für Getreide insgesamt ergibt sich - ausgehend von den MARS-Ertragsprognosewerten und den jüngsten Ernteflächenvorhersagen 2018/19 der EU-Kommission von Mitte März - eine Erntemenge von 309,28 Mio t; im Vergleich zu 2017/18 wäre das ein Minus von 0,6 %. Das Weichweizenaufkommen lässt sich so auf 142,36 Mio t prognostizieren, was einem Rückgang um 0,2 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Um 0,6 % auf 65,05 Mio t dürfte demnach die Körnermaiserzeugung schrumpfen. Dagegen sollen mit 61,53 Mio t etwa 4,0 % mehr Gerste von den Feldern geholt werden.


Deutlich zurückgehen wird indes die Hartweizenerzeugung, und zwar voraussichtlich um 4,5 % auf 8,98 Mio t. Unterdessen wird für die Roggenernte ein Zuwachs um 0,1 % auf 7,48 Mio t erwartet. Die Rapssaatproduktion würde den Prognosen zufolge mit 21,64 Mio t das Vorjahresniveau um 0,8 % verfehlen. Für das Zuckerrübenaufkommen ergibt sich ein Rückgang um 1,3 % auf 128,91 Mio t.


Wie aus dem MARS-Bericht weiter hervorgeht, unterstützte das warme und recht trockene Wetter im April die Entwicklung der Kulturen in den meisten Teilen Europas. Außerdem sei die Aussaat der Sommerungen gut vorangekommen. In Nord-, Mittel- und Osteuropa hätten die hohen Temperaturen den Wasserbedarf der Pflanzen erhöht, was die Bodenfeuchte nicht immer habe ausgleichen können. So sei der Anbau in großen Teilen Mittel- und Osteuropas zwar durch den fehlenden Regen beeinträchtigt worden, was aber bislang meist keine ernsthaften Konsequenzen für das Wintergetreide zur Folge gehabt habe. So wurden die Ernteperspektiven beispielsweise für Ungarn von „außerordentlich günstig“ auf jetzt immerhin noch „günstig“ herabgestuft. In Italien habe sich allerdings die Kornfüllungsphase im Hartweizen verkürzt, heißt es in dem Bericht. Hier erwartet das MARS trotzdem ein Ertragsniveau von 3,37 t/ha; das wären 4,2 % mehr als im Vorjahr.


Beeinträchtigt worden sei indes die Rapsblüte in Mitteleuropa, nachdem sich die Pflanzen gerade von den zuvor widrigen Witterungsbedingungen erholt hätten. Unterdessen hätten reichliche Regenfälle im Vereinigten Königreich, Südfrankreich und im Süden von Österreich die Feldarbeiten gestört. In Nordspanien hätten davon die Bodenfeuchte und der Aufgang der Sommersaaten profitiert.


Krankheitsdruck im französischen Getreidebau


Relativ schlechte Wachstumsbedingungen bescheinigen die MARS-Experten Frankreich. Dort habe das regnerische Wetter im Winter und zum Frühlingsbeginn in Kombination mit den zuletzt hohen Temperaturen vielerorts zu Blattkrankheiten wie Septoria im Weichweizen und zu Rhynchosporium und Helminthosporium in der Wintergerste geführt. Dabei sei der Zustand der Kulturen regional sehr heterogen. Trotzdem rechnen die Fachleute für den Weichweizen nun mit einem Ertrag von 7,53 t/ha; damit würde die Vorjahresmenge um 2,3 % übertroffen und der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre sogar um 6 %. Gleichzeitig soll die durchschnittliche Produktivität der französischen Wintergerstenfläche um 4,4 % auf 6,76 t/ha steigen; das wären 3,9 % mehr als der Fünfjahresdurchschnitt. Unterdessen hätten die Landwirte dort die Aussaat von Zuckerrüben und die Pflanzung von Kartoffeln nur mit deutlichen Verzögerungen beenden können, berichten die Experten. Die Mais- und Sonnenblumenflächen seien sogar immer noch nicht vollständig bestellt. Die Rapserträge in der „Grande Nation“ veranschlagen die Brüsseler Fachleute mit Hinweis auf die unvorteilhafte Witterung im bisherigen Saisonverlauf auf durchschnittlich 3,42 t/ha; das wären 11,0 % weniger als im Vorjahr. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass sich die Pflanzen zumindest teilweise wieder erholen könnten.


Deutsche Wintergerste wahrscheinlich mit stabilem Ertrag


Für Deutschland zeichnen die MARS-Experten ebenfalls ein gemischtes Bild. Sie weisen darauf hin, dass die Entwicklung der Pflanzen - mit Ausnahme von Kulturen nahe der Nordseeküste und vor allem in Süddeutschland - weit vorangeschritten sei. So sei das Wintergetreide in Folge der hohen Temperaturen in einem recht guten Zustand. Für die diesjährige Weichweizenernte wird jetzt im Vergleich zu 2017 mit einer Ertragssteigerung um 2,5 % auf 7,85 t/ha gerechnet. Für Wintergerste rechnet das MARS mit einem stabilen Ertrag von 5,39 t/ha. Aber nicht immer hätten die Ackerkulturen im Einklang mit ihrer raschen Entwicklung genügend Biomasse bilden können, so die Einschränkung der Fachleute. Der Raps blühe hierzulande kaum und zu kurz; außerdem seien die Knospen häufig vertrocknet. Als am meisten davon betroffen sind den Meteorologen zufolge Mitteldeutschland und Niedersachsen, wo vor allem Raps auf Sandböden angebaut werde. Dabei seien in dem nördlichen Bundesland inzwischen mehr als 5 % des Rapsareals umgebrochen und die Ernteprognosen entsprechend nach unten korrigiert worden.


Sommergerstenertrag wahrscheinlich fast auf Vorjahresniveau


Den durchschnittlichen Rapsertrag je Hektar sehen die Brüsseler Fachleute nun für die Bundesrepublik bei 3,56 t. Das wären zwar 6,9 % weniger als der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre, aber 8,8 % mehr als die Vorjahresmenge. Unterdessen habe sich die Aussaat der Sommerungen - wie in Frankreich - verzögert, und zwar wegen Nässe. Trotzdem entwickelten sich die Kulturen hier bislang positiv. Für Sommergerste erwartet das MARS nun einen mittleren Ertrag von 5,39 t/ha; damit würde das Vorjahresergebnis nur um 0,3 % verfehlt. Während das Zuckerrübensaatgut und die Pflanzkartoffeln ebenfalls später als sonst in den Boden gekommen seien, hätten die Bauern den Mais noch rechtzeitig säen können. AgE

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