In Frankreich ist die offizielle Ernteschätzung für Getreide und Raps nach oben korrigiert worden. Wie der Statistische Dienst des Pariser Landwirtschaftsministeriums (Agreste) am Montag vergangener Woche (7.8.) mitteilte, soll sich die diesjährige Weichweizenerzeugung bei einem durchschnittlichen Flächenertrag von 71,5 dt/ha auf insgesamt 36,78 Mio t belaufen; im Vergleich zum historisch schwachen Vorjahr wäre das ein Drittel mehr.
Im Juli war die Erntemenge noch 567 000 t geringer veranschlagt worden. Das Fünfjahresmittel von 2012 bis 2016 würde gemäß der neuen Schätzung um 3,1 % übertroffen, so dass eine gut durchschnittliche Weizenernte ins Haus steht.
Die diesjährige Hartweizenproduktion in Frankreich veranschlagt Agreste auf 2,05 Mio t; das würde im Vorjahresvergleich einem Plus von 21,2 % und gegenüber dem Fünfjahresmittel einem Zuwachs von 12,3 % entsprechen. Bei Gerste und Hafer soll das Druschergebnis um 17,6 % beziehungsweise 19,6 % über dem Vorjahresniveau liegen und ebenfalls höher als das langjährige Mittel ausfallen. Insgesamt dürfte sich die diesjährige Getreideernte einschließlich Körnermais auf 67,06 Mio t belaufen und damit das schwache Vorjahresniveau um 23,7 % übertreffen. Im Mehrjahresvergleich ist in Frankreich jedoch nur eine „normale“ Ernte zu erwarten.
Erstmals gaben die Pariser Analysten im August auch eine Schätzung für die anstehende Maisernte ab. Danach sollen bei Körnermais auf nahezu unveränderter Anbaufläche fast 13 Mio t eingebracht werden; das wäre im Vorjahresvergleich ein Plus von 8,7 %. Das langjährige Mittel würde jedoch um fast 13 % verfehlt. Bei Futtermais könnte sich die Erntemenge auf 17,5 Mio t belaufen, was einen Anstieg von rund 1,6 Mio t oder 10 % gegenüber 2016 bedeuten würde.
Deutlich besser als noch im Juli veranschlagte Agreste zuletzt die Aussichten für Raps. Gegenüber dem Vormonat wurde die Prognose um 557 000 t nach oben korrigiert; nun wird eine Erntemenge von 5,22 Mio t erwartet. Gegenüber 2016 würden die französischen Erzeuger gut 10 % mehr von der Ölfrucht einbringen, obwohl sie die Produktionsfläche um 6 % eingeschränkt haben. Der mittlere Flächenertrag soll von lediglich 30,6 dt/ha im Vorjahr auf ein gut durchschnittliches Niveau von 35,8 dt/ha in diesem Jahr steigen. AgE