Die Nachfrage am Kartoffelmarkt wurde zuletzt als sehr schlecht empfunden. Das kann allerdings auch daran liegen, dass die Verkäufer im April von guten Umsätzen verwöhnt waren. Laut AMI-Analyse auf Basis des GfK-Haushaltspanels kauften die privaten Haushalte in Deutschland im April rund vier Prozent mehr Kartoffeln ein als im Vorjahresmonat. Schon im März dieses Jahres wurden relativ viele Kartoffeln verkauft, im April wuchs die Menge gegenüber dem Vormonat noch einmal um drei Prozent. Möglicherweise waren die niedrigen Temperaturen im April zusammen mit dem Osterfest Gründe für den Mehrkonsum von Kartoffeln. Mit den steigenden Temperaturen im Mai ging der Verbrauch zurück.
Von der aktuell schwachen Nachfrage noch am wenigsten beeinträchtigt ist der Absatz von hiesiger Lagerware. Diese konnte weitestgehend geräumt werden, bevor auf Importware umgestellt wurde. Der Heidekartoffelverbund wird seine Notierungstätigkeit für Kartoffeln der Vorjahresernte nun einstellen. Auch Anbieter aus Ägypten verkauften schon sehr viel und die nun laufende Sonderaktion in einem Vollsortimenter, in welchem bisher kaum Frühkartoffeln verkauft wurden, dürfte helfen, die Vorräte weiter flott abzubauen. Trotz der allgemein schwachen Verkäufe, dürfte die Ware aus Ägypten Mitte Juni geräumt sein. Ob dies auch für freie Ware aus Israel gilt, bleibt abzuwarten. Der Nachschub wird zwar schon weniger, es gibt aber genügend Vorräte. AMI