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Niedrige Erlöse, steigende Importe bei Braugerste

Die Braugerste habe 2016 einen hohen Krankheitsdruck aushalten müssen. Es sei daher für die Anbauer sehr schwer gewesen, gute Erträge und Qualitäten zu erzielen, erklärte der Staatssekretär des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministeriums Andy Becht beim 8. Rheinland-Pfälzischen Braugerstentag in Emmelshausen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Braugerste habe 2016 einen hohen Krankheitsdruck aushalten müssen. Es sei daher für die Anbauer sehr schwer gewesen, gute Erträge und Qualitäten zu erzielen, erklärte der Staatssekretär des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministeriums Andy Becht, gegenüber den Gästen des 8. Rheinland-Pfälzischen Braugerstentages in Emmelshausen.


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Nicht zuletzt aufgrund des Anbaurisikos nehme die Braugerstenfläche im Land seit Jahren ab, zitiert der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau den Staatssekretär weiter. Dabei habe die Braugerste als „Gesundungsfrucht“ durchaus ihre Berechtigung. Zum einen sei die Gerste in Deutschland dafür bekannt, kaum Rückstände aufzuweisen und zum anderen seien kurze Transportwege ein weiteres Argument für die Umweltfreundlichkeit der hier erzeugten Gerste. Darüber hinaus sei der Nährstoffbedarf der Braugerste deutlich geringer als bei anderen Getreidearten.


Becht machte deutlich, dass die Überschüsse an Stickstoff auf den landwirtschaftlichen Böden reduziert werden müssten. Steigende Nitratwerte hätten schließlich zu einem Vertragsverletzungsverfahren durch die Europäische Kommission geführt. Die Braugerste trage hingegen dazu bei, die N-Werte innerhalb einer Fruchtfolge zu reduzieren. Dies komme dem Ziel der künftigen Düngeverordnung entgegen, dass der Düngebedarf betrieblich und über die Fruchtfolge hinweg zu ermitteln sei.


Die Landesregierung werde weiterhin die Sortenauswahl, die Beratung und auch das Berliner Programm unterstützen. Dennoch werde es aufgrund der Sparzwänge personelle Probleme geben. Die Fördergemeinschaft Braugerste werde aber dennoch weiterhin finanziell unterstützt.


Der stellvertretende Vorsitzende der Fördergemeinschaft, Dr. Georg Stettner, betonte gegenüber dem Staatssekretär, dass die Landessortenversuche für die Bauern und Brauer in Rheinland-Pfalz von herausragender Bedeutung seien. Bundesweite Sortenempfehlungen seien nicht aussagekräftig, wenn sie nicht auf Standorten in Rheinland-Pfalz geprüft werden könnten.


Dr. Stettner erläuterte in seiner Rede die problematische Wetterlage, die die Anbauer der Braugerste haben durchleben müssen. In Rheinland-Pfalz würden ca. 60 Prozent auf die Sorte Avalon, 20 Prozent auf die Sorte Catamaran und 10 Prozent auf Propino entfallen. Er sorge sich um die Anbauentwicklung in Deutschland und in Rheinland-Pfalz. So seien 2016 in Deutschland nur noch 340.000 Hektar Sommergerste angebaut worden, das seien gegenüber dem Vorjahr acht Prozent weniger.


In Rheinland-Pfalz mache der Anteil mit 35.000 Hektar nur noch 8,5 Prozent der Ackerfläche aus. 25 Jahre zuvor habe die Sommergeste mit 100.000 Hektar einen dreifach höheren Flächenanteil umfasst. Aber auch die politischen Entscheidungen hätten dem Braugerstenanbau geschadet. So nehme aufgrund des Greenings der Anteil der Leguminosen an den Feldfrüchten zu. Insgesamt könnten die Braugerstenerzeuger aber mit dem Ergebnis des Jahres 2016 zufrieden sein. Sie hätten zwar mit knapp 50 Dezitonnen pro Hektar zehn Prozent weniger Braugerste als 2015 erzeugt, dennoch seien Proteingehalte etwas über zehn Prozent und ein Vollgerstenanteil mit gut 90 Prozent insgesamt zufriedenstellend.


Auch die aktuellen Preise für die Braugerste von über 185 Euro pro Tonne seien im Vergleich zu den anderen Getreidearten in diesem Jahr sehr befriedigend. Der Preisabstand zur Futtergerste betrage zurzeit über 50 Euro pro Tonne.


Die Braugerste werde dringend benötigt, denn trotz sinkendem Bierabsatz in Deutschland, steige der ausländische Verbrauch kontinuierlich an. Dr. Stettner riet den anwesenden Gerstenerzeugern, empfohlene Sorten anzubauen und gleichmäßige und gesunde Bestände anzustreben.

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