Engpässe auf dem Eiermarkt sind nach Ansicht der Landwirtschaftskammer Niedersachsen nicht ausgeschlossen. Kurz vor den Feiertagen, wenn Verbraucher kräftig zugreifen, sei das knappe Angebot an deutscher Ware schnell ausverkauft. Das gelte sowohl für Eier aus konventioneller wie auch aus alternativer Hühnerhaltung, so die Kammer.
Trotz des Engpasses würden die Preise auf verbraucherfreundlichem Niveau bleiben. Daran ändere auch der Fipronil-Skandal in den Niederlanden nichts, der im Sommer vergangenen Jahres zu Versorgungsengpässen führte. Bis Ende Dezember 2017 mussten Konsumenten kaum mehr bezahlen, da viele Packstellen noch an die günstigeren Frühjahrsverträge gebunden waren.
Der Vergleich von Februar 2017 und 2018 zeige nun aber einen Preisanstieg, so die Berater weiter. Laut Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (AMI) sind Eier aus dem größten Marktsegment, der Bodenhaltung, um 20 Cent je Zehnerpack (mittlere Größe) teurer geworden. Nach Ansicht der Kammer liegt das an einem knappen Eier-Angebot als Spätfolge des Fipronil-Skandals und einer gestiegenen Nachfrage. Mit einer weiteren Preiserhöhung vor den Osterfeiertagen sei aber nicht zu rechnen. Mit dem Anstieg um zwei Cent auf jetzt 13,7 Cent bleibe das Ei immer noch ein preiswertes Lebensmittel.
Etwa 50 Prozent aller Eier kauft der Verbraucher direkt als Schaleneier. Der Rest geht in die Nahrungsmittelindustrie und kommt in verarbeiteter Form, zum Beispiel als Gebäck oder Nudeln, auf den Tisch des Bundesbürgers, der pro Jahr rund 221 Eier verzehrt. Künftig werden etwa 50 Prozent der deutschen Eier aus der Bodenhaltung (Kennzeichnung 2) kommen, bis zu 30 Prozent aus der Freilandhaltung (Kennzeichnung 1) und knapp zehn Prozent aus dem Biobereich (Kennzeichnung 0). Der Anteil aus der Kleingruppenhaltung (Kennzeichnung 3) wird demnach nur wenige Prozent betragen.