Trotz zahlreicher Wetterextreme haben die polnischen Bauern offenbar eine deutlich größere Getreideernte eingefahren als 2016. In einer aktuellen Ernteschätzung geht das Nationale Statistikamt (CSO) von einer Getreideproduktion einschließlich Körnermais von insgesamt rund 32 Mio t aus, was einem Plus von 7 % zum Vorjahr entsprechen würde. Ohne Körnermais soll die Erntemenge den vorläufigen Angaben zufolge mit 27,9 Mio t sogar um 10 % höher ausgefallen sein als 2016.

Noch deutlicher ist der Zuwachs beim Raps: Hier veranschlagt die Behörde die Ernte auf 2,7 Mio t. Sollte sich diese Schätzung bestätigen, haben die polnischen Landwirte 2017 rund 22 % mehr von der Ölfrucht geerntet als im Vorjahr. Der polnische Verband der Getreideerzeuger (KFPZ) gab allerdings zu bedenken, dass Ende September wegen widriger Bedingungen noch immer bis zu 3 % des Getreides auf dem Feld gestanden hätten.

Dies bedeute, dass bis zu 300 000 t Getreide entweder verloren oder aus Qualitätsgründen kaum noch zu verwerten seien, stellte der Erzeugerverband fest. Ohnehin setzt er mit seiner Prognose von insgesamt 31 Mio t Getreide deutlich niedriger an als die Behörden. Ungeachtet dessen dürfte der Inlandsbedarf an Getreide und Ölsaaten auch nach Einschätzung des KFPZ mehr als reichlich durch die eigene Ernte gedeckt sein. Der Verband rechnet vielmehr wieder mit umfangreichen Exporten zur Marktentlastung.

Im vergangenen Kalenderjahr hatten die Getreideausfuhren seinen Angaben zufolge 6,4 Mio t erreicht, was einem Anstieg von mehr als 4 Mio t gegenüber 2015 entsprochen hatte. AgE