Die Aussicht auf eine schwächere Rapsernte in der EU-28 wirkt sich allmählich auch auf die Preise aus und sorgt für festere Notierungen in Paris. Zwar tendieren die Kurse für Sojabohnen in Chicago und für Palmöl in Kuala Lumpur zuletzt schwächer, aber der schwächere Euro stützt die Rapskurse.
Der Anstieg an der Terminbörse schlägt sich auch auf die Großhandelspreise durch ─ die Erzeuger bekamen zuletzt mehr geboten. Alterntige Ware wird so gut wie nicht mehr gehandelt. Die Chancen auf steigende Rapspreise stehen daher gut.
Nach Angaben der Agrarmarkt-Information Gesellschaft dürfe Raps knapp werden. Zum einen wegen der zurückgenommenen Ernteprognosen in Europa, Australien und Kanada, zum anderen wegen des eskalierenden Handelskonflikts zwischen China und den USA. Denn fraglich ist, ob China seinen Bedarf an Ölsaaten, aufgrund der angekündigten Importzölle auf US-Sojabohnen mit Sojabohnen aus Brasilien decken kann, da rund ein Drittel der brasilianischen Sojaerzeugung für den inländischen Fleischsektor benötigt wird. Um dennoch die Proteinversorgung sicher zu stellen, dürfte Rapsschrot beziehungsweise Raps vermehrt in den Fokus rücken, so dass mehr Ware aus der EU-28 in China vermarktet werden könnte.