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Rekorderlös für EU-Fleischexporteure

Die Fleischexporteure der EU haben im vergangenen Jahr einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. Zwar ging die Ausfuhrmenge insgesamt um 3,3 % auf 6,34 Mio t zurück, doch ließen sich meist höhere Preise im Drittlandgeschäft erzielen. Deutschland kommt in der Bilanz allerdings nicht so gut weg.

Lesezeit: 6 Minuten

Die Fleischexporteure der EU haben im vergangenen Jahr einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. Zwar ging die Ausfuhrmenge insgesamt um 3,3 % auf 6,34 Mio t zurück, doch ließen sich meist höhere Preise im Drittlandgeschäft erzielen. So spülte laut EU-Kommission der Verkauf von Fleisch einschließlich Lebendtieren den Anbietern aus der Gemeinschaft 12,67 Mrd Euro in die Kasse; das waren 300 Mio Euro oder 2,4 % mehr als das bisherige Rekordergebnis 2016.

 

Wichtigster Umsatzbringer war im vergangenen Jahr erneut Schweinefleisch. Der Absatz in Drittländer brachte es hier auf ein Volumen von 7,77 Mrd Euro, was allerdings rund 107 Mio Euro oder 1,4 % weniger waren als 2016. Grund war, dass das schwache Chinageschäft zu einem Rückgang der Schweinefleischexporte insgesamt um 8,1 % auf 3,82 Mio t führte. Dagegen nahm die Ausfuhr von Rindfleisch einschließlich des florierenden Lebendexports in Drittländer gegenüber 2016 um 9,4 % auf 768 200 t zu. Die daraus resultierenden Einnahmen wuchsen sogar um 14,3 % auf den neuen Höchstwert von 2,53 Mrd Euro.

 

Verhaltener fiel der Anstieg der Exporterlöse mit 2,2 % auf 1,99 Mrd Euro bei Geflügelfleisch aus. Das lag an der hier ebenfalls nur moderat gestiegenen Exportmenge, die im Vorjahresvergleich um 2,8 % auf 1,66 Mio t zulegte. Großkunden wie Südafrika und Saudi-Arabien orderten im vergangenen Jahr spürbar weniger Ware in der EU, was den Ausfuhranstieg begrenzte. Dynamischer entwickelte sich 2017 hingegen der Absatz von Schaf- und Lammfleisch am Weltmarkt. Einschließlich lebender Tiere exportierten die Mitgliedstaaten davon 91 720 t; das waren 15,2 % mehr als im Vorjahr. Maßgeblich dafür war vor allem die höhere Bestellmenge Hongkongs. Die betreffenden Exporterlöse, die nur für den Zeitraum Januar bis Oktober vorliegen, stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,7 % auf 380 Mio Euro.


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Deutscher Schweinefleischexport stark rückläufig


Die EU-Exporteure haben im vergangenen Jahr insgesamt 337 250 t weniger Schweinfleisch einschließlich Schlachtnebenerzeugnissen als 2016 an ihre Weltmarktkunden verkaufen können. Verantwortlich dafür war nahezu ausschließlich das schwächere Chinageschäft, das um 477 300 t oder 25,6 % auf 1,39 Mio t abnahm. Viele andere wichtige Abnehmer orderten dagegen mehr Ware in der Gemeinschaft. So erhöhte sich die Ausfuhr nach Japan und Südkorea um jeweils gut 5 % auf 425 880 t beziehungsweise 274 260 t zu. Die verschiffte Menge nach Hongkong stieg um 4,5 % auf 378 700 t.

 

Besonders dynamisch entwickelten sich die Verkäufe auf die Philippinen mit einem Plus von 15,5 % auf 249 420 t und in die USA mit 33,1 % auf 155 550 t. Die deutschen Fleischexporteure haben sich im Vergleich zu ihren EU-Wettbewerbern in vergangenen Jahr eher schlecht geschlagen. Der Absatz der hiesigen Anbieter brach gegenüber dem Rekordjahr 2016 um 17,1 % auf 872 770 t mehr als doppelt so stark ein wie der der gesamten EU. Damit blieb Deutschland zwar noch Europameister beim Schweinefleischexport einschließlich Nebenerzeugnissen, doch holte Konkurrent Spanien spürbar auf.


Polen trotzt der ASP


Die Iberer verkauften 2017 insgesamt 775 770 t in Drittstaaten; das waren lediglich 0,5 % weniger als im Vorjahr. Insbesondere bei der Ausfuhr der höherpreisigen frischen und gefrorenen Ware konnten die Spanier entgegen den negativen EU-Trend zulegen und in diesem Segment ein Plus von 4,1 % auf 527 570 t verbuchen. In dieser Warenkategorie überholten sie die deutschen Exporteure, die es hier lediglich auf 441 470 t brachten. Einen deutlichen Rückgang der Schweinefleischexporte um 12,9 % auf 569 880 t verzeichnete Dänemark, die aber ihren dritten Rang im Ranking der wichtigsten Ausfuhrländer behielten.

 

Etwas überraschend konnte Polen laut EU-Kommission seinen Drittlandsabsatz gegenüber 2016 um 19,2 % auf 251 050 t steigern, obwohl das Land mit Fällen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu kämpfen hat.


Lebendexport macht Hälfte des Umsatzes aus


Im Rinderbereich profitierten die EU-Anbieter 2017 erneut von der starken Nachfrage nach lebenden Tieren, beispielsweise in der Türkei, aber auch in Russland oder Usbekistan. Insgesamt wurden nach Kommissionsangaben von den Mitgliedstaaten fast 1,05 Millionen Nutz- und Schlachtrinder ausgeführt; das waren rund 52 000 oder 5,2 % mehr als 2016. Dafür erlösten die Anbieter 1,29 Mrd Euro; was einem Zuwachs von 11,8 % entsprach. Auf die Lebendausfuhr entfiel somit gut die Hälfte des gesamten Exporterlöses im Rinderbereich.

 

Aber auch der Absatz von frischem und gefrorenem Rindfleisch einschließlich der Schlachtnebenerzeugnisse verzeichnete vergangenes Jahr eine deutliche Steigerung, er nahm um 9,7 % auf 529 150 t zu. Vor allem die Lieferungen nach Hongkong und auf die Philippinen wurden dabei ausgeweitet.

 

Die deutschen Anbieter konnten von der internationalen Nachfragebelebung allerdings kaum profitieren und verloren im EU-Vergleich Marktanteile im Export. Der Drittlandsabsatz von lebenden Rindern und Rindfleisch der hiesigen Anbieter stagnierte mit 73 390 t auf dem Vorjahresniveau.

 

Ganz anders sah das bei den Spaniern aus, die ihre Verkäufe um mehr als ein Fünftel auf 92 430 t steigern konnten. Maßgeblich dafür war vor allem die höhere Lebendausfuhr, darunter auch das umstrittene Schlachtvieh. Irland war ebenfalls gut im Geschäft und übertraf mit 88 070 t das Ausfuhrergebnis des Vorjahres um 23,6 %. Neben dem besseren Absatz von gefrorener Ware trug dazu auch der umfangreichere Verkauf von genießbaren Schlachtnebenerzeugnissen bei. Zudem konnten die Niederländer ihren Drittlandsabsatz um 19,9 % auf 73 620 t steigern. Deutschland fiel damit von Platz zwei auf Rang vier der EU-Exporteure zurück.


Ukraine wichtigster Geflügelkunde


Auch im Bereich Geflügelfleisch zählten die Anbieter aus der Bundesrepublik im vergangenen Jahr nicht zu den Exportgewinnern. Während der Drittlandsabsatz der EU insgesamt leicht stieg, ging es mit den deutschen Ausfuhren laut EU-Kommission im Vergleich zu 2016 um 22,8 % auf 62 400 t nach unten. Aber auch andere Länder mussten Rückgänge verkraften. So verringerten sich die spanischen Drittlandsverkäufe um 14,7 % auf 86 580 t; die Niederlande verzeichneten ein Minus von 3,2 % auf 405 570 t, und die französischen Exporte nahmen um 6,4 % auf 250 230 t ab. Dem standen höhere Belieferungen des Weltmarkts aus Belgien, Dänemark und insbesondere aus Polen mit einem Plus von 19,0 % auf 332 960 t gegenüber.

 

Zum wichtigsten EU-Kunden entwickelte sich 2017 die Ukraine. Ermöglicht durch das Freihandelsabkommen stieg die dorthin aus der Gemeinschaft gelieferte Menge gegenüber 2016 um 41,9 % auf 163 080 t. Zudem wurde mit 148 220 t ein Fünftel mehr Geflügelfleisch nach Hongkong verschifft; die nicht unumstrittene Ausfuhr nach Ghana nahm den Außenhandelsdaten zufolge sogar um gut 75 % auf 135 320 t zu. Der 2016 noch bedeutendste Hauptabnehmer von EU-Geflügelfleisch, Südafrika, schränkte seinen Bezug in der Gemeinschaft dagegen aufgrund von Änderungen der Außenhandelsregularien um fast 195 000 t oder 72 % auf 76 180 t ein. Zudem reduzierte der Großkunde Saudi-Arabien seine Geflügelfleischbestellungen in der EU gegenüber 2016 um 18,8 % auf 98 780 t. AgE

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