Nach der Aufhebung des von Ankara eingeführten Sperrzolls auf Weizen kann Russland im Mai und Juni noch rund 300.000 t in die Türkei liefern. Das erwartet zumindest der Präsident der Russischen Getreideunion, Arkadij Slotschewskij, berichtet aiz.info. Damit würde sich der Agrarhandel zwischen den beiden Ländern wieder normalisieren. Hintergrund ist, dass sich Staatspräsident Wladimir Putin und sein türkischer Amtskollege, Recep Tayyip Erdogan, kürzlich auf einen weitgehenden Verzicht gegenseitiger Handelssanktionen verständigt haben.
Zum Zeitpunkt der Einführung des Sperrzolls, am 15. März, habe man damit gerechnet, dass bis Ende des Wirtschaftsjahres 2016/17 noch gut 600.000 t Weizen in die Türkei exportiert werden konnten, erklärte Slotschewskij. Allerdings hat er die Bedeutung dieses Vorstoßes der türkischen Seite für die jetzige Halbierung der Ausfuhrerwartungen relativiert. Zusätzlich, so der Experte, seien auch andere, allgemeine Faktoren im Spiel gewesen, welche dem erfolgreichen Absatz des russischen Weizens an den Außenmärkten im Wege standen, zum Beispiel der festere Rubelkurs.