Saudi-Arabien hat Getreideexporteuren in Kanada mitgeteilt, künftig keinen Weizen und keine Gerste mehr von ihnen zu kaufen. Laut der saudischen Getreideorganisation (SAGO) werden daher bis auf Weiteres keine Käufe von Weizen und Futtergerste aus Kanada mehr stattfinden. Bei einem großen Weizen-Tender im Umfang von 625.000 Tonnen, den Saudi-Arabien Mitte Juli 2018 ausgeschrieben hatte, war Kanada noch als mögliches Herkunftsland im Rennen gewesen. Diese Entscheidung geht auf einen diplomatischen Konflikt der beiden Nationen zurück. Kanada fordert die Freilassung inhaftierter Bürgerrechtler, die Saudi-Araber werten das als eklatante und unzulässige Einmischung in die inneren Angelegenheiten ihres Landes.
Grundsätzlich hat der Nahe Osten seine Importe aus den USA und Kanada in den vergangenen Jahren mit Verweis auf die gestiegenen Transportkosten zurückgefahren. Kanada sieht den Weizen- und Gerstenhandel durch die Abkehr seines Handelspartners Saudi-Arabien offenbar nicht gefährdet. Man habe genug Möglichkeiten sein Getreide anderswo zu verkaufen. Es gibt aber auch Stimmen, nach denen kanadischen Exporteuren nun gute Geschäfte mit Saudi-Arabien im Herbst dieses Jahres entgehen könnten. Aufgrund der Aussicht auf eine knappere Versorgung in Russland, Europa und Australien hätte Kanada durchaus Anteile am saudischen Gerstenmarkt gewinnen können. AMI