Das Beratungsunternehmen Strategie Grains hat seine Ernteprognose für alle Getreidearten in der EU-27 gekürzt und reagiert damit auf die Trockenheit und die niedrigen Temperaturen im April und im Mai. Die diesjährige Weichweizenernte sehen die Analysten nun nur noch bei 142,7 Millionen Tonnen und damit 1,1 Millionen Tonnen unter der Vormonatshöhe. Das wären aber immer noch fünf Prozent mehr als im Jahr 2016. Diese Zahl ist aber weiterhin sehr vage, denn es lässt sich beim besten Willen nicht voraus schätzen, wie sich die Erträge in diesem Jahr entwickeln.
Bis zur Ernte ist es noch lang – ungefähr zu diesem Zeitpunkt vor einem Jahr setzte in Frankreich der desaströse Regen ein. Berücksichtigt wurden in der aktuellen Schätzung vor allem die trockenen Vegetationsbedingungen in Westeuropa, Spanien und Süditalien sowie die Nachtfröste in weiten Teilen der EU-28, wobei es in Deutschland, Frankreich, Polen, Skandinavien und dem Baltikum definitiv ertragsschädigende Temperaturen gab. Vor dem Hintergrund der nur wenig größeren Ernte schätzt Strategie Grains die Weichweizenexporte der EU-28 auf 26 Millionen Tonnen und damit 0,2 Millionen Tonnen niedriger als im Vormonat.
Für Gerste wurde die Ernteschätzung sogar um 1,7 Millionen Tonnen reduziert auf zuletzt 59,6 Millionen Tonnen. Das wäre sogar ein Prozent weniger als im Vorjahr. Die Ernteschätzung für Mais kürzte Strategie Grains um 0,3 Millionen Tonnen auf 60,1 Millionen Tonnen. AMI