Das dürfte die Diskussion um das bevorstehende Ende der betäubungslosen Kastration kräftig anheizen. „Ich sehe keinen Sinn in der Immunokastration“, sagte Clemens Tönnies am Mittwoch dieser Woche im Rahmen des Pressegesprächs in Rheda-Wiedenbrück. Auch zum Thema Ebermast äußerte sich der Konzern-Chef sehr kritisch.
Das dürfte die Diskussion um das bevorstehende Ende der betäubungslosen Kastration kräftig anheizen. „Ich sehe keinen Sinn in der Immunokastration“, sagte Clemens Tönnies am Mittwoch dieser Woche im Rahmen des Pressegesprächs in Rheda-Wiedenbrück. Auch zum Thema Ebermast äußerte sich der Konzern-Chef sehr kritisch.
Auf die Frage der Journalisten nach dem Umgang der immunokastrierten Tiere antwortete Tönnies überraschend offen: Letztlich solle der Landwirt das entscheiden. Man habe aber im Hause Vergleichs-Schlachtungen zwischen behandelten und unbehandelten Jungebern gemacht. Dabei habe sich herausgestellt, dass die immunokastrierten Tiere fast genauso viele geruchsauffällige Tiere erzeugten wie die reine Jungebermast. „Warum sollen wir das unterstützen, wenn wir damit die Stinker nicht sicher vermeiden können?“, fragte Tönnies.
Auch zu den Grenzen der Ebermast hat sich seine Meinung in den letzten Monaten offenbar verändert. Bisher hieß es stets, man werde bei entsprechender Aufklärung und Vorbereitung das Eberfleisch schon platzieren können. Doch beim Pressegespräch sagte Tönnies, dass auch in seinem Haus die obere Grenze an Ebern bald erreicht sei. „Wir schlachten etwas 40.000 bis 50.000 Eber pro Woche. Viel mehr geht nicht“, machte er klar.
Auf die Frage nach dem Weg aus dem Kastrations-Dilemma sprach sich der Konzern-Chef für den sogenannten vierten Weg aus. Damit ist eine lokale Betäubung gemeint, die in Skandinavien bereits erfolgreich eingesetzt wird. Alle Beteiligten sollten sich nun dafür einsetzen, dies zu ermöglichen. Tönnies forderte aber auch die Forschung auf, neue Lösungen zu finden. Neben der Zucht von geruchsunauffälligen Schweinen halte er auch das Sexing beim Schweinesperma für denkbar. So könne man mehr weibliche Ferkel erzeugen.
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Das dürfte die Diskussion um das bevorstehende Ende der betäubungslosen Kastration kräftig anheizen. „Ich sehe keinen Sinn in der Immunokastration“, sagte Clemens Tönnies am Mittwoch dieser Woche im Rahmen des Pressegesprächs in Rheda-Wiedenbrück. Auch zum Thema Ebermast äußerte sich der Konzern-Chef sehr kritisch.
Auf die Frage der Journalisten nach dem Umgang der immunokastrierten Tiere antwortete Tönnies überraschend offen: Letztlich solle der Landwirt das entscheiden. Man habe aber im Hause Vergleichs-Schlachtungen zwischen behandelten und unbehandelten Jungebern gemacht. Dabei habe sich herausgestellt, dass die immunokastrierten Tiere fast genauso viele geruchsauffällige Tiere erzeugten wie die reine Jungebermast. „Warum sollen wir das unterstützen, wenn wir damit die Stinker nicht sicher vermeiden können?“, fragte Tönnies.
Auch zu den Grenzen der Ebermast hat sich seine Meinung in den letzten Monaten offenbar verändert. Bisher hieß es stets, man werde bei entsprechender Aufklärung und Vorbereitung das Eberfleisch schon platzieren können. Doch beim Pressegespräch sagte Tönnies, dass auch in seinem Haus die obere Grenze an Ebern bald erreicht sei. „Wir schlachten etwas 40.000 bis 50.000 Eber pro Woche. Viel mehr geht nicht“, machte er klar.
Auf die Frage nach dem Weg aus dem Kastrations-Dilemma sprach sich der Konzern-Chef für den sogenannten vierten Weg aus. Damit ist eine lokale Betäubung gemeint, die in Skandinavien bereits erfolgreich eingesetzt wird. Alle Beteiligten sollten sich nun dafür einsetzen, dies zu ermöglichen. Tönnies forderte aber auch die Forschung auf, neue Lösungen zu finden. Neben der Zucht von geruchsunauffälligen Schweinen halte er auch das Sexing beim Schweinesperma für denkbar. So könne man mehr weibliche Ferkel erzeugen.