Witterungsbedingt fällt die diesjährige Kartoffelernte in Tschechen klein aus. Das nationale Statistikamt hat am 15. Oktober das vorläufige Ernteergebnis veröffentlicht. Demnach kommen nur 557.000 Tonnen Kartoffeln zusammen, 58.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Neben kleineren Erträgen trug dazu auch ein um 529 Hektar auf 22.889 Hektar reduziertes Anbauareal bei.
Nach den Jahren 2013 und 2015 ist die diesjährige Kartoffelernte die kleinste Ernte der verfügbaren Aufzeichnungen. Mit der reduzierten Erntemenge wird ein größerer Importbedarf einhergehen. Schon in den vergangenen Jahren wurde tendenziell immer mehr eingeführt, insbesondere in den Jahren 2013/14 und 2015/16.
Deutschland ist mit Abstand der größte Lieferant. Obwohl die Vorjahresernte nicht gerade klein war, importierte Tschechien aus Deutschland im Wirtschaftsjahr 2017/2018 rund 118.000 Tonnen Kartoffeln. Der Zufuhrbedarf könnte sich diese Saison auf bis zu 200.000 Tonnen erhöhen. Ob dieser Bedarf vollständig aus Deutschland gedeckt werden kann, ist fraglich. Vielmehr wird Frankreich als zweitwichtigste Herkunft profitieren, denn dort ist die Konsumkartoffelernte nicht so klein ausgefallen. In den Vorjahren hatte sich der Vorteil der geringen Frachtkosten bei Exporten aus Deutschland spürbar auf die Wettbewerbsfähigkeit ausgewirkt. Eigentlich wäre auch Polen als Lieferant naheliegend, Tschechen kaufen aber vor allem Packware für Supermärkte, die ähnliche Anforderungen wie die Lebensmittelketten in Deutschland stellen. Dazu scheint das Angebot aus Polen nicht zu passen. AMI
${intro}