In ihrem monatelangen Handelsstreit haben die USA und China vorerst den Verzicht auf gegenseitige Strafzölle verkündet. US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte laut Dow Jones News dem US-Nachrichtensender Fox News, beide Länder hätten im Handelsstreit "sehr bedeutende Fortschritte" erzielt und sich auf einen "Rahmen" für ein geplantes Abkommen geeinigt.
Laut Mnuchin sprachen Washington und Peking auch darüber, den USA einen "fairen" Zugang zum chinesischen Markt zu eröffnen, berichtet dazu aiz.info. Beim Export von landwirtschaftlichen Gütern aus den Vereinigten Staaten nach China stellte er ein "sehr großes Wachstum" in diesem Jahr in Aussicht. Die Energie-Exporte könnten sich sogar verdoppeln.
Zuvor hatte bereits Chinas Vize-Regierungschef Liu He nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua erklärt, beide Seiten hätten eine Übereinkunft erzielt. "Sie werden keinen Handelskrieg führen und die gegenseitige Erhöhung von Zöllen beenden", erklärte Liu laut aiz.info.
In einer gemeinsamen Mitteilung hatten beide Länder bekannt gegeben, sie hätten einen Konsens über Maßnahmen erzielt, mit denen das US-Handelsdefizit mit Peking "erheblich" verringert werde. Zahlen wurden nicht genannt. Einige Details würden in weiteren Gesprächen mit Peking ausgearbeitet, hieß es.
Liu nannte die Einigung eine "Notwendigkeit", fügte aber hinzu, dass "das Eis nicht binnen eines Tages gebrochen werden" könne. Mnuchin betonte wiederum, wenn China sich nicht an seine Verpflichtungen halte, könne Trump "jederzeit beschließen", die Zölle wieder in Kraft zu setzen.
Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire warnte vor möglichen negativen Folgen der Übereinkunft für Europa. "Die USA und China könnten sich auf dem Rücken Europas verständigen, wenn Europa nicht in der Lage ist, Entschlossenheit zu zeigen", sagte Le Maire. Bei den US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium gilt für die EU noch bis 1. Juni 2018 eine vorläufige Ausnahme.