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USDA mit bärischer Prognose für Sojabohnen

Das US-Landwirtschaftsministerium hat seine Voraussage für die Sojaproduktion 2017/18 im eigenen Land angehoben. Demnach sollen 120,6 Mio t Sojabohnen geerntet werden. Mit diesem Rekord würde das Niveau von 2016 um 3,4 Mio t übertroffen.

Lesezeit: 5 Minuten

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat seine Voraussage für die Sojabohnenproduktion 2017/18 im eigenen Land angehoben. So korrigierten die Washingtoner Fachleute in ihrem jüngsten Bericht die betreffende Prognose ertragsbedingt um 1,4 Mio t auf jetzt 120,6 Mio t nach oben; mit diesem Rekord würde das Niveau von 2016 um 3,4 Mio t übertroffen. In der Folge wird erwartet, dass die Lagerbestände an Sojabohnen in den USA bis Ende August 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 3,5 Mio t auf 12,9 Mio t aufgestockt werden. Das wären 7,3 Mio t mehr als der Durchschnitt der vergangenen vier Jahre.

 

Außerdem wurde die Vorhersage für die Sojabohnenexporte in dem in den USA Anfang September angelaufenen Vermarktungsjahr 2017/18 um 700 000 t auf die Rekordmenge von 61,2 Mio t heraufgesetzt; 2016/17 lieferten die Vereinigten Staaten schätzungsweise 59,1 Mio t an Sojabohnen ins Ausland. Die Fachleute begründen ihren Optimismus mit den niedrigen Weltmarktpreisen, die die Nachfrage ankurbeln dürften, und dem voraussichtlich umfangreichen Angebot am Binnenmarkt. Bereits von Mai bis August dieses Jahres wurden US-Bohnenausfuhren verzeichnet, die deutlich über dem langfristigen Durchschnitt lagen. Diese Exporte erreichten laut USDA sogar das hohe Niveau der Vorjahresperiode, obwohl das Angebot der brasilianischen Konkurrenz in diesem Jahr größer war. Das Agrarressort begründet den Erfolg am Weltmarkt auch mit dem starken brasilianischen Real. Deshalb seien US-Bohnen aktuell am Weltmarkt wettbewerbsfähiger, woran sich auch nach der anstehenden Ernte nichts ändern dürfte.


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Weniger Bohnen in Brasilien


Mit Blick auf die globale Bohnenernte 2017/18 erwartet das USDA allerdings trotz des höheren Aufkommens im eigenen Land im Vorjahresvergleich einen Rückgang um 3 Mio t auf 348,4 Mio t. Dabei wird für Brasilien, den zweitgrößten Sojaerzeuger nach den USA, ein spürbares Minus von 7 Mio t auf 107 Mio t Bohnen prognostiziert. Für Argentinien, die Nummer drei auf der Weltrangliste der Sojabohnenproduzenten, rechnet das USDA jetzt für 2018 mit einer Ernte von 57 Mio t Sojabohnen; das wären 800 000 t weniger als die diesjährige Menge. Eine niedrigere Ernte als 2017 erwartet das US-Ministerium auch für Paraguay: Der viertgrößte Exporteur von Sojabohnen soll in der aktuellen Saison 9,4 Mio t erzeugen, nach 10,7 Mio t in diesem Frühjahr.


Chinas Nachfrage soll steigen


Trotz der voraussichtlich rückläufigen weltweiten Bohnenproduktion dürfte sich der internationale Handel mit dem Proteinträger nach Einschätzung der Washingtoner Experten intensivieren. So werden die globalen Exporte 2017/18 nun bei 151,4 Mio t gesehen; das wäre gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 5,1 Mio t. Im Einzelnen sollen die brasilianischen und argentinischen Ausfuhren an Bohnen um jeweils 1,5 Mio t auf 64 Mio t beziehungsweise 8 Mio t steigen. Mit Blick auf die weltweiten Sojabohnenimporte prognostizieren die Washingtoner Experten für das Vermarktungsjahr 2017/18 einen Anstieg um 6 Mio t auf 148,9 Mio t. Die Hälfte dieses Zuwachses soll auf China entfallen, den mit Abstand größten Einkäufer am Weltmarkt. Damit würde das „Reich der Mitte“ 95 Mio t an Sojabohnen einführen. Die Experten begründen diese Einschätzung unter anderem mit dem dort voraussichtlich steigenden Bedarf an Eiweißfuttermitteln.


Abstockung der EU-Rapsöllager


Die Importvoraussage für die EU für 2017/18 wurde unterdessen etwas zurückgenommen, und zwar um 100 000 t Sojabohnen auf 14,5 Mio t. Jedoch würde damit die Einfuhrmenge von 2016/17 noch um 1 Mio t übertroffen. Mit Blick auf die EU-Importe an Sojaschrot beließen die Washingtoner Markexperten ihre Prognose für 2017/18 dagegen unverändert bei 19,5 Mio t. Das wäre ein moderater Anstieg im Vergleich zu 2016/17, als die Gemeinschaft nach Schätzung der Fachleute rund 19 Mio t Sojaschrot einführte. Allerdings wurde die Prognose für die Bohnenverarbeitung in der EU um 100 000 t auf 15,1 Mio t zurückgenommen; dies wären aber noch 700 000 t mehr als im Vorjahr.

 

Die Entscheidung der EU-Kommission, den Importzoll für argentinischen Biodiesel ab Ende September drastisch zu senken, spiegelt sich in dem aktuellen USDA-Bericht noch nicht wider: Die Prognose für die Rapsölbestände der EU Ende 2017/18 wurde sogar um 11 000 t auf 411 000 t gesenkt; angesichts der voraussichtlich wieder stark zunehmenden EU-Einfuhren an argentinischem Biodiesel als Folge des Zollabbaus dürfte aber eher mit einer deutlichen Aufstockung der Rapsölbestände in der EU zu rechnen sein, weil der Biodiesel in der Gemeinschaft vorwiegend aus Rapsöl erzeugt wird.


US-Verbrauch könnte 40 Tage gedeckt werden


Die globale Versorgungssituation mit Sojabohnen stellt sich mit Blick auf 2017/18 nach den Zahlen des USDA fast so üppig dar wie 2016/17. Mit der erwarteten Ernte ergäbe sich - ausgehend von der derzeitigen Verbrauchsvorhersage von 344,3 Mio t - ein Überschuss von 4,1 Mio t, nach 21,7 Mio t im Vorjahr. Mit dem erwarteten globalen Rekordendbestand von 97,5 Mio t Bohnen könnte der voraussichtliche Verbrauch 103 Tage gedeckt werden; das wären nur etwa drei Tage weniger als im Vorjahr; im Durchschnitt der Vermarktungsjahre 2013/14 bis 2016/17 waren es zehn Tage weniger.

 

Deutlich reichlicher als bisher stellt sich indes die Versorgungslage in den Vereinigten Staaten dar. Die für das eigene Land vom USDA vorausgesagten Sojabohnenendbestände von 12,9 Mio t würden etwa 40 Tage ausreichen, um dort den Inlandsverbrauch und den Bedarf für den Export zu decken; das wäre zwar in etwa genauso lange wie im Rahmen der August-Prognosen erwartet, aber zehn Tage mehr als im Vorjahresvergleich. AgE

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