In Ungarn zeichnet sich eine deutlich kleinere Weizenernte als 2016 ab. So prognostizierte der ungarische Landwirtschaftsminister Dr. Sándor Fazekas Ende Juni für dieses Jahr ein Weizenaufkommen von nur 4 Mio t, nach 4,9 Mio t im vergangenem Jahr. Damit würde das langjährige Normalniveau um 500 000 t bis 1,5 Mio t verfehlt.
Als Begründung für seine pessimistische Prognose nannte der Ressortchef widrige Witterungsverhältnisse, darunter harten Frost im Januar und im Februar, Kälte im April und im Mai sowie auch ungünstiges Wetter zum Sommeranfang. In der Folge seien Schäden auf etwa 100 000 ha verzeichnet worden, was etwa 10 % bis 20 % der gesamten Weizenfläche des Landes entsprechen würde. Trotz des erwarteten Erzeugungsrückgangs geht Fazekas davon aus, dass in Ungarn für die Versorgung mit Brotgetreide, Saatgut und Futtermitteln sowie für den Export ausreichend Weizen vorhanden sein wird. Diese Einschätzung steht Marktexperten zufolge allerdings auf sehr wackligen Füßen, denn der ungarische Verbrauch an Weizen belief sich im langjährigen Mittel auf etwa 2,7 Mio t bis 2,9 Mio t, während die Exporte in der Vergangenheit 1,5 Mio t bis 2,5 Mio t erreichten. AgE