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VEZG-Notierung sinkt auf Hauspreisniveau

Am deutschen Schweinemarkt ist es den größeren Schlachtunternehmen gelungen, den Erzeugerpreis für Schlachtschweine nach unten zu drücken. Die VEZG musste am vergangenen Mittwoch ihre Leitnotierung um 3 Cent auf 1,42 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zurücknehmen.

Lesezeit: 4 Minuten

Am deutschen Schweinemarkt ist es den größeren Schlachtunternehmen gelungen, den Erzeugerpreis für Schlachtschweine nach unten zu drücken. Die VEZG musste am vergangenen Mittwoch ihre Leitnotierung um 3 Cent auf 1,42 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zurücknehmen. Das entsprach laut Marktbeobachtern dem Hauspreisniveau, mit dem Tönnies und Vion bereits zuvor versucht hatten, die VEZG-Preisempfehlung zu unterlaufen. Nach Angaben der Vereinigung wurde vor der Notierung von einer wachsenden Zahl maßgeblicher Schlachtunternehmen verstärkt Druck auf den Schweinepreis ausgeübt, was mit unbefriedigenden Fleischabsatzgeschäften begründet wurde. Da gleichzeitig das verfügbare Schweineangebot wieder etwas umfangreicher ausfalle, habe der Preissenkung nicht ausgewichen werden können.

 

Die Rücknahme des VEZG-Preises kam für einige Marktteilnehmer überraschend, da trotz Hauspreisen der Lebendmarkt als ausgeglichen beschrieben wurde. Zudem dürfte das frühsommerliche Wetter den Absatz von Grillfleisch beflügeln. Dieses sei jedoch längst produziert und liege auf Lager, hatte der Geschäftsführer der Tönnies Holding, Clemens Tönnies, am Montag vergangener Woche (16.4.) bei einer Presseveranstaltung in Rheda-Wiedenbrück betont. „Wir können derzeit nicht mehr als 1,42 Euro/kg SG zahlen“, sagte Tönnies und begründete dies mit dem schwachen Fleischmarkt und dem schleppenden Export, vor allem nach China. Nach Kommissionsangaben gingen die Schweinefleischausfuhren aus der EU in die Volksrepublik in den ersten zwei Monaten 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,9 % auf 243 620 t zurück. Die Lieferungen nach Hongkong nahmen sogar um fast ein Fünftel auf 46 330 t ab.


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Schwaches Chinageschäft bremst


Der dänische Fleischkonzern Danish Crown berichtete zwar von gewissen Absatzimpulsen im Grillfleischsegment, beklagte jedoch ebenfalls die aktuell rückläufigen Schweinefleischexporte nach China. Die eigene Notierung für Schlachtschweine ließ das Unternehmen unverändert. Von einem mit Schweinefleisch gut versorgten EU-Binnenmarkt und einem schwachen Chinageschäft mit gedrückten Preisen berichtete auch der spanische Mercolleida. Hinzu komme, dass die Schlachtgewichte in Spanien gegenwärtig um rund 4 kg über dem Vorjahresniveau lägen. Eine unveränderte Notierung von 1,156 Euro/kg Lebendgewicht (LG) war deshalb am vergangenen Donnerstag das Maximum, was die Erzeugerseite dort rausholen konnte.


Stabil blieben die Schlachtschweinepreise zuletzt auch in Österreich mit 1,45 Euro/kg SG. Der Verband der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) berichtete von einem ausgeglichenen Verhältnis von Angebot und Nachfrage am Lebendmarkt. Allerdings hätten auch die Fleischvermarkter in der Alpenrepublik teils unbefriedigende Ergebnisse im Fleischverkauf beklagt. Laut VLV tun sich die EU-Schweinefleischexporteure derzeit auch deshalb schwer, weil die nord- und südamerikanische Konkurrenz am Weltmarkt die Schlachtkörper aktuell um bis zu 50 Euro je 100 kg günstiger anbieten könne.


Während belgische Mäster zuletzt unverändertes Geld für ihre Tiere bekamen, gab die Notierung am französischen Marché du Porc Breton um 1,5 Cent/kg SG nach. In Italien sorgten zuletzt starke Preisabschläge am Fleischmarkt, darunter für Schinken und Kotelette, für einen Rückgang der Schlachtschweinenotierung um 4,4 Cent/kg LG. 


Schweinepreis 15 Prozent unter Vorjahresniveau


In der gesamten EU hatten sich die Preisabschläge für Schlachtschweine nach Kommissionsangaben in der Woche zum 15. April noch in Grenzen gehalten. In den Mitgliedstaaten wurden Tiere der Handelsklasse E im Durchschnitt mit 144,22 Euro/100 kg SG abgerechnet; das waren 0,24 Euro oder 0,2 % weniger als in der Vorwoche. Im Vorjahresvergleich erhielten die Schweinemäster damit aber spürbar weniger Geld für ihre Tiere, und zwar 25,81 Euro je 100 kg beziehungsweise 15,2 %. In der Berichtswoche kam es in Estland mit einem Minus von 2,9 % zu dem stärksten Notierungsrückgang.


Unter Druck stand der Lebendmarkt aber auch in Belgien und Italien mit Preisabschlägen von 2,1 % beziehungsweise 1,6 %. Moderatere Abzüge zwischen 0,2 % und 0,6 % wurden in Ungarn, Österreich, Tschechien und Deutschland verzeichnet. Unverändert bezahlt wurden schlachtreife Schweine in Dänemark, Frankreich, Bulgarien und dem Vereinigten Königreich. Etwas fester tendierten dagegen laut Kommission die Auszahlungspreise mit Zuwächsen zwischen 0,3 % und 0,7 % in Polen, Spanien und Schweden. Deutlich teurer ließen sich nur in Litauen Schweine verkaufen, wo die Notierung um 3,8 % anzog. AgE

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