In Deutschland wurden Anfang Mai 2017 im Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt 12,4 Millionen Rindern rund 200.000 Tiere weniger registriert. Maßgeblich verantwortlich für die Bestandsreduzierung sind die dezimierten Milchkuhbestände infolge der Milchkrise. Die Regionen entwickelten sich dabei sehr unterschiedlich. Speziell in Ostdeutschland haben Milchviehhalter stärker als in anderen Regionen ihre Herden reduziert bzw. die Produktion aufgegeben. Das Minus liegt hier einheitlich zwischen drei und sieben Prozent. Andererseits gibt es knapp stabile Milchviehbestände in Niedersachsen (-0,6 Prozent).

 

Der Strukturwandel hält bei den Betrieben weiter an, sodass die einzelnen Haltungen weiterwachsen. Dieser Trend schreitet auch 2017 weiter fort. Die Herdengröße stieg seit 2010 um 18 Tiere auf nun 63 Milchkühe pro Halter. Minimal rückläufig sollte die Zahl der zum Jahresende vermarkteten Jungbullen sein, da sich der Bestand an männlichen Rindern zwischen ein und zwei Jahren um 0,6 Prozent verminderte.

 

Innerhalb eines Jahres stellten 4.214 Rinderhalter die Produktion ein, das ist eine Abnahme um 2,8 Prozent. Bei den Milchviehaltern war sogar ein Minus von 5,6 Prozent (3.980 weniger Milchviehhalter in einem Jahr) zu beobachten. Allein in Bayern gaben wegen der Milchkrise 1.565 Milchviehhöfe die Produktion auf und in NRW waren es 520 Halter, die sich von der Milcherzeugung trennen mussten. Regional sind größere strukturelle Unterschiede zu beobachten. So sind im Norden eher größere Herden zu finden, während im Süden die kleineren Herden sind. Die beiden bedeutendsten Bundesländer in der Rinderhaltung sind weiterhin Bayern und Niedersachsen. Fast die Hälfte des gesamten deutschlandweiten Bestandes wird hier gehalten. AMI