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Thünen-Institut rechnet 2018 mit sinkendem Schweineangebot in Deutschland

In Deutschland dürfte die Erzeugung von Schweinefleisch 2018 weiter abnehmen. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie des Thünen-Instituts. Die Produktion soll demnach sogar auf den tiefsten Stand seit 2009 abrutschen.

Lesezeit: 3 Minuten

In Deutschland dürfte die Erzeugung von Schweinefleisch 2018 weiter abnehmen. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie des Thünen-Instituts (TI) unter Federführung von Dr. Josef Efken vom Institut für Marktanalysen. Bereits im vergangenen Jahr war die gewerbliche Fleischproduktion hierzulande laut Statistischem Bundesamt (Destatis) um 2,0 % auf 8,11 Mio t gesunken. Neben den geringeren Schweineschlachtungen ist dafür aber auch das geringere Schlachtviehaufkommen von Rindern verantwortlich.


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Mit Blick auf das laufende Kalenderjahr erwarten die Braunschweiger Experten für den Schweinemarkt bei rückläufigen Lebendeinfuhren und höheren -ausfuhren einen Rückgang des Schlachtaufkommens gegenüber 2017 um rund 650 000 Tiere oder 1,1 % auf 57,29 Millionen Schweine. Im Vergleich zu 2016 wären das fast 2,2 Millionen Tiere weniger. Bei weitgehend unveränderten Schlachtgewichten soll die Schweinefleischerzeugung 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 % auf 5,4 Mio t sinken; das wäre die niedrigste Menge seit 2009.


Die Auslastung der vorhandenen Schlachtkapazitäten dürfte damit immer stärker zur Herausforderung für die Schlachtbetriebe werden. Als Ursachen für den rückläufigen Trend nennen die Analysten des TI unter anderem den anhaltenden Strukturwandel in der deutschen Schweinehaltung. Die jährliche Aufgaberate bei den Schweinemästern lag von 2010 bis 2017 bei rund 4 %, bei den Zuchtsauenhaltern sogar bei 6 %. Grund dafür seien auch längere Preistäler gewesen. Die Betriebsaufgaben dürften sich fortsetzen und möglicherweise durch neue Auflagen im Tierschutz- und Umweltbereich noch verstärken.


Zudem weisen die Experten auf den spürbar gesunkenen Schweinefleischverbrauch in Deutschland hin, der 2016 und 2017 um jeweils rund 2 % abgenommen hat. Seit 2010 haben die Konsumenten ihren Verzehr an Schweinefleisch um insgesamt etwa 10 % eingeschränkt. Durch den sinkenden heimischen Verbrauch dürfte der Selbstversorgungsgrad 2018 auf etwa 122 % steigen und damit die Exportorientierung der Branche noch vergrößern.


Unsicherheit bremst Produktion


Insgesamt sehen die Analysten des Thünen-Instituts die deutschen Schweinehalter vor großen Herausforderungen. Die Betriebe hätten immer höhere Anforderungen an die Haltung von Tieren und die Ausstattung von Anlagen zu erfüllen. Gleichzeitig gebe es aber eine große Zurückhaltung, Stallneubauten oder Stallerweiterungen in Angriff zu nehmen, da die nötigen Genehmigungen zunehmend aufwendiger zu erfüllen seien. Darüber hinaus scheine sich auch eine Skepsis in der Praxis breit zu machen, inwieweit in Deutschland die Schweinefleischerzeugung in der aktuellen Form noch eine längerfristige Perspektive habe, heißt es in der Studie.


Nicht nur skandalisierende Berichte, sondern auch seriöse Meinungsumfragen zu den Ansprüchen der Gesellschaft an eine moderne Tierhaltung wiesen nämlich auf einen erheblichen Änderungs- und Anpassungsdruck hin, dem nicht jeder Landwirt Folge leisten könne oder wolle. Trotz der verschiedenen Entwicklungen auf dem Markt für Schweinefleisch wie Regionalität, Tierwohl oder Bio bleibe die Effizienz und Kostenführerschaft ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit auf Erzeugerebene. Dies sei, so die Autoren der Studie, aber nur selten mit kleinen Beständen zu erreichen.


Ein weiterer entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit sei zudem der Export. Der Nachfragerückgang in China im vergangenen Jahr und die daraus resultierende Preisabschwächung habe gezeigt, dass international günstige Absatzbedingungen nicht von Dauer sein müssten. Von der Aufnahmefähigkeit und Zahlungsbereitschaft der globalen Kunden werde deshalb auch zukünftig ein starker Einfluss auf den Schweinepreis ausgehen. AgE

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