Das Prognoseamt der EU-Kommission (MARS) sieht in seiner jüngsten Publikation nur wenig Auswinterungsschäden in Europa. Zum Teil sollen die Getreide- bzw. Rapsflächen in Deutschland, Ungarn, Rumänien und auch im Süden Russlands gelitten haben. Zudem könnte die plötzliche Kältewelle in Spanien Ende Januar einigen Weizenbeständen geschadet haben. Bereits in den vorherigen Publikationen hatte MARS auf die unzureichende Winterhärte von Getreide in einem breiten Band zwischen Ostfrankreich und Westpolen hingewiesen. Auch wenn sich dort nun die Frosthärte etwas verbessert haben soll, bleiben die Pflanzen im Nordosten Frankreichs sowie im Nordwesten Deutschlands noch anfällig für späte Fröste.
Problematischer soll die Situation in Teilen der Ukraine sein, wo die Feldbestände zwar unter Schnee, aber auch unter Eis begraben sind. Das führt zu Sauerstoffmangel und fördert die Schimmelbildung. Falls die Eis- und Schneeschicht in diesen Regionen noch bis Ende Februar liegen bleiben sollte, sehen die Analysten hier Potenzial für erhebliche Einbußen.
Ein größeres Problem in Europa ist das derzeitige Niederschlagsdefizit. Hiervon betroffen seien große Teile Süddeutschlands, Tschechiens und des Baltikums. Sollten die zu trockenen Bedingungen anhalten, gehen die Analysten von Schäden an den Feldbeständen spätestens im Frühjahr aus. Noch stellt der aktuelle Wasserhaushalt im Boden allerdings kein Problem für die Pflanzen dar. AMI