Die diesjährige Getreideernte in Rumänien könnte bis zu 24 Mio. t erreichen und damit das Vorjahresergebnis um etwa 8 Mio. t übertreffen. Diese Prognose hat Landwirtschaftsminister Valeriu Tabara vergangene Woche nach der Auswertung aktueller Erntemeldungen vorgelegt. Im letzten Jahr hatten die Bauern rund 17 Mio. t eingefahren. Tabara wies darauf hin, dass in Rumänien oft entweder die Weizen- oder die Maisernte „nachhinke“. In diesem Jahr habe es jedoch für beide Kulturen optimale Bedingungen gegeben, so dass man eine überdurchschnittlich gute Ernte erwarten könne. Für das Wirtschaftsjahr 2011/12 erwarten Marktexperten ein Ausfuhrpotential von etwa 4 Mio. t Weizen; davon waren nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums bis Anfang Oktober bereits 800 000 t unter Vertrag genommen oder bereits ausgeliefert. Die logistische Abwicklung der Getreideexporte wurde allerdings in den letzten Wochen durch den niedrigen Wasserstand der Donau beeinträchtigt. Da der Getreidetransport per Schiff nicht möglich war, musste die Ware auf Eisenbahnwaggons umgeladen werden. Das diesjährige Ernteergebnis bei Weizen wurde von Tabara jetzt offiziell mit 7,19 Mio. t angegeben; das sind 24 % mehr als die Menge von 5,81 Mio. t im vergangenen Jahr. Hinzu kommt jedoch die „amtlich nicht deklarierte“ Weizenproduktion, also die statistisch nicht erfasste Menge der Kleinstbetriebe, die vom Minister aufbis zu 1,2 Mio. t beziffert wurde; zunächst war man im Agrarressort von 1 Mio. t ausgegangen. Das Aufkommen an Gerste beläuft sich auf 1,42 Mio. t und übertrifft das Vorjahresergebnis um gut 8 %. In den kommenden Jahren will Tabara das Exportpotential bei Weizen deutlich ausbauen; als optimistische Zielgröße nannte er eine Menge von 12 Mio. t pro Jahr. (AgE)