In Frankreich sind zuletzt aufgrund der verheerenden Trockenheit vermehrt Rinder geschlachtet worden. Wie der Statistische Dienst des Pariser Landwirtschaftsministeriums (Agreste) in der ersten Juliwoche berichtete, erhöhte sich die Zahl der Schlachtungen im Mai gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres bei Kühen um 17 % auf 161 000 Tiere und bei Bullen um 10 % auf 94 000 Stück. Gegenüber April 2011 legte die Schlachtung ausgewachsener Rinder ebenfalls um 10 % zu.
Ursache für die massiven Zunahmen ist Agreste zufolge die anhaltende Dürre, die sowohl die Halter von Milchvieh als auch die Rindermäster dazu treibt, sich vorzeitig von ihren Tieren zu trennen. Dabei befinde sich das Schlachtgewicht „im freien Fall“. Angesichts hoher Getreidepreise und fehlender Futtermittel ist die Rindermast für die Betriebe laut Einschätzung von Agreste zu teuer geworden. Das durchschnittliche Schlachtgewicht der Kühe sei zwischen April und Mai des laufenden Jahres um 5 kg gesunken. Da dies ebenfalls gegenüber dem mittleren Gewicht von Mai 2010 gelte, bestätige dies eine generell verkürzte Mastdauer.
Die massiven Schlachtungen und das höhere Fleischaufkommen haben nach Einschätzung von Fachleuten niedrigere Erzeugerpreise zur Folge. Allein bei Färsen seien die Notierungen innerhalb eines Monats um bis zu 0,15 Euro/kg Schlachtgewicht eingebrochen. (AgE)