In Reaktion auf die andauernde Milchpreismisere hat die Europäische Kommission am vergangenen Donnerstag die Exporterstattungssätze für Milchpulver und Kondensmilch erhöht. Im Einzelnen stiegen die Sätze für Magermilchpulver um 8,6 % auf 22,80 Euro/100 kg, bei Vollmilchpulver um 13 % auf 35,00 Euro/100 kg und für Kondensmilch um 13 % auf 3,48 Euro/100 kg. Vollmilch- und Kondensmilchexporte werden noch mit fixen Sätzen bezuschusst, während für Magermilch das Ausschreibungsverfahren greift. Gleiches gilt für Butter und Butterreinfett; deren Erstattungssätze blieben im zuständigen Verwaltungsausschuss gegenüber dem vorangegangen Sitzungstermin jedoch unverändert bei 70,00 Euro bzw. 84,50 Euro pro 100 kg. Nachdem die erste Erhöhungsrunde zwei Wochen zuvor für die Molkereien offenbar etwas überraschend gekommen war, wurde diesmal in deutlich größerem Umfang Ware angedient. Vor allem die Nachfrage nach einem Exportzuschuss für Magermilchpulver war groß - insgesamt wurden 12 294 t angeboten. Davon erhielten 3 694 t den Zuschlag - mehr als doppelt soviel wie Anfang Juni.
Ferner wurden Angebote über 2 841 t Butter und 1 141 t Butterreinfett akzeptiert. Die maximalen Ankaufspreise der Kommission für die öffentliche Lagerhaltung blieben unverändert bei 220,00 Euro/100 kg Butter und 167,90 Euro/100 kg Magermilchpulver. Die Behörde akzeptierte mit 1 611 t die komplette Buttermenge sowie fast das gesamte Magermilchpulverangebot, nämlich 18 933 t. Damit befanden sich EU-weit zuletzt 81 236 t Butter und 202 914 t Magermilchpulver in der Intervention. In Deutschland wurden in der vergangenen Woche knapp 2 800 t Magermilchpulver eingelagert, aber keine zusätzliche Butter. Damit hielten deutsche Interventionsstellen 55 766 t getrocknete Magermilch und unverändert 10 080 t Butter vor. Hinzu kommen 23 533 t Butter in der privaten Lagerhaltung; europaweit profitierten von der entsprechenden Beihilfe insgesamt 96 844 t Butter.