Mit einem Preissturz von 14 % gegenüber November ging am Dienstag die Dezember-Auktion der neuseeländischen Molkerei Fonterra für Vollmilchpulver zu Ende. Der Durchschnittserlös über alle Qualitäten und Termine hinweg betrug umgerechnet EUR 1 757 Euro pro Tonne, meldet der Infodienst AIZ. Selbst für Kontrakte zur Lieferung zwischen Juni und August 2009 habe es noch ein Minus gegeben, wenn auch nur von vergleichsweise moderaten 6,9 %. Als Ursache für den anhaltenden Preisdruck gilt die rückläufige Nachfrage im Zuge der globalen Wirtschaftskrise. Die von Fonterra erstmals im Juli durchgeführte Auktion habe zum fünften Mal in Folge mit niedrigeren Erlösen geschlossen, heißt es weiter. Die Molkerei Westland Milk Products, ein kleineres Konkurrenzunternehmen in Neuseeland, mache die Versteigerungen des Branchenriesen mitverantwortlich für den Preisverfall. Immerhin habe Fonterra einen Marktanteil von 30 % bis 40 % am weltweiten Handel mit Milchpulver, Butter und Käse. Die australische Branchenorganisation Dairy Australia meint dagegen laut AIZ, dass die Käufe von Molkereiprodukten in den Tagen vor einem Auktionstermin zum Erliegen kommen. Die Vertragspartner warteten das Ergebnis der Fonterra-Auktion als Preisindikator ab. Auf genau diesen Effekt habe die Einführung der Internet-Versteigerungen durch die weltweit exportstärkste Molkerei abgezielt, so die Vermutung.