Das US-Landwirtschaftministerium hat seine Erwartungen an die weltweite Sojabohnenerzeugung 2008/09 weiter nach unten revidiert. In seinem aktuellen Bericht von Mitte Dezember veranschlagt das Washingtoner Agrarressort die Produktion der weltweit wichtigsten Ölsaat auf insgesamt 234,7 Mio. t und damit im Vergleich zum November um 1,1 Mio. t niedriger. Demnach würde die Erzeugung zwar immer noch fast 14 Mio. t größer ausfallen als 2007/08; der Abstand zur Rekordernte des Jahres 2006/07 würde aber auf 2,6 Mio. t steigen. Gleichzeitig senkte das Ministerium auch seine Prognosen für den weltweiten Verbrauch um 1,4 Mio. t auf 232,6 Mio. t und für die international gehandelte Sojabohnenmenge um 0,8 Mio. t auf 77,1 Mio. t. Die für das Ende dieses Wirtschaftsjahres erwarteten Lagerbestände werden nahezu unverändert zum Vormonat mit 54,2 Mio. t angegeben; das wären etwa 1,1 Mio. t mehr als zum Beginn der Kampagne.
Mit Blick auf die einzelnen Länder berichtigte das Agrarressort seine Erwartungen an die Sojabohnenernten in Brasilien und Paraguay nach unten bzw. für Indien nach oben. Im Handel wurde der Bericht als "bullish" gewertet; an der Leitbörse in Chicago gingen die Sojabohnenkontrakte zur Abrechnung im Januar und März 2009 am Tag der Veröffentlichung des Ernteberichts mit einem Plus von jeweils mehr als 3 % vom Handelsparkett und notierten bei 8,56 $/bu (233 Euro/t) und 8,60 $/bu (234 Euro/t). Gestützt wurden die Notierungen dabei von einem schwächeren Dollarkurs, einem höheren Ölpreis und dem Verkauf von 120 000 t US-Sojabohnen an China. Auch während der darauf folgenden Tage bewegten sich die Kurse im Bereich der Marke von 8,50 $/bu (230 Euro/t).