Pfalz: Das Geschäft ist zu ruhig. Bislang wurden erst rund 15.000 t oder 15 % der Speisefrühkartoffelernte \- 2008 hieß es zum Ende der Vergleichswoche 20 % - geräumt. Bei den Packern stehen immer noch Importe und selbst Franzosen aus der Vorjahresernte. Dadurch dürften einige Handelsunternehmen in anderen Regionen am Angebot der Pfalz vorbeigehen und später direkt auf die vor Ort wachsenden Kartoffeln umstellen. Bei zwei großen Discountern sind Pfälzer Frühkartoffeln inzwischen aber gelistet. Angesichts von Netto-Erträgen von 30 - 32 t/ha muss aus Erzeugersicht das Kursniveau bei reifegeförderter Ware höher bleiben. Für die kommende Woche dürfte das auch noch kein Problem sein, da der Wettbewerb mit anderen Regionen erst ab der 28. KW zunimmt.
Hannover: Es gab immer noch keine ergiebigen Niederschläge. Wegen Trockenheit muss künstliche Beregnung aushelfen. Lose Ware aus dem Raum Burgdorf wird im Packbereich nur in geringen Mengen von einem kleineren Packer eingesetzt. Darüber hinaus nimmt der Packsektor seit dem vergangenen Wochenende Ware aus der Pfalz auf, die hinsichtlich der Qualität durchaus gelobt wird. Die Reifeförderung wird sukzessive vorangetrieben. Mit nun höheren Temperaturen kommt die Reife flotter voran, so dass ab dem 10. Juli nennenswerte Mengen zur Verfügung stehen dürften. Dann wollen die Packer auch umstellen, so die bisherigen Planungen. Die Qualitätsoffensive mit festschaligen Kartoffeln wird es aber vor dem Hintergrund niedriger Bewertungen für grüne Ware schwer haben, den Landwirten das gewünschte Kursniveau zu bieten.
Rheinland: Bei den Planungen von Packern und LEH sieht sich das Rheinland außen vor, obwohl ebenfalls gute Qualitäten vorhanden seien. Reifeförderung wird im Umfang der sich abzeichnenden \- geringen \- Absatzmöglichkeit dafür durchgeführt. Ob der Spagat zwischen festschaligen Speisefrühkartoffeln und grüner Ware zur Zufriedenheit der Beteiligten gelingt, wird noch kritischer gesehen als in Niedersachsen. Packer, die Schnellddreher bedienen, verfahren wie immer, diejenigen, die auch umfangreicher Vollsortimenter im Kundenkreis haben, stellen frühestens in 10 Tagen auf rheinische Ware um, werden dann aber höhere Ansprüche an die Haltbarkeit und Qualität haben. Zur Angebotsräumung werden Exporte in den Beneluxraum für erforderlich gehalten. Dorthin müssen auch stabile Partien angeboten werden. Die momentanen Preise in der Pfalz dürften aber nicht realisierbar sein. Im Juli dürften die Erzeuger versuchen, mit Gewalt in den Mark zu kommen.
Baden-Württemberg: Die Wasserversorgung ist sehr unterschiedlich. Im Raum Heilbronn/Laufen hat es bisher kaum geregnet, am Kaiserstuhl fiel partiell mehr Niederschlag. Die Rodungen für die Vermarktung loser Ware liefen zur Monatsmitte an. Seither ist der Absatz mit heimischer Packware aber nur zögerlich, es könnte wesentlich mehr verkauft werden. Importe stören. Unterdurchschnittliche Erträge unter Folie bestätigen sich. Die Netto- Verkaufsmengen werden darüber hinaus durch Abgänge grüner Knollen geschmälert. Heftige Gewitter hatten in der Vergangenheit die Dämme geschädigt. Mittlerweile ist erste Freilandware fertig für die Reifeförderung. Für lose runde Sorten erhalten die Erzeuger 35,00 EUR/dt und für lose langovale Sorten zwischen 33,00 und 37,00 EUR/dt. Heute kam eine Rodemenge von 1.445 dt zusammen.
