Rindfleischvermarkter beklagten laut AMI die Geschäfte. Eine ruhige und impulslose Nachfrage erschwerte den Absatz. Im Mittelpunkt von Aktionsangeboten stand auf breiter Linie Schweinefleisch, so dass Teilstücke vom Rind vernachlässigt wurden. Die am ehesten gefragten Artikel waren Roastbeefs, Entrecótes und Steakhüften. Vorderfleisch zur Herstellung von Hackfleisch wurde ebenfalls noch halbwegs zufriedenstellend bestellt. Für die anderen Fleischteile aus der Keule, war es schwierig, einen Abnehmer zu finden, heißt es weiter im aktuellen Marktbericht.
Auf den Großmärkten waren im Rindfleischbereich kaum Preisbewegungen zu beobachten. Die unbefriedigenden Umsätze im Rindfleischsektor führten dazu, dass von Rindfleischvermarktern vermehrt über Preisnachlässe im Einstand der Schlachttiere gesprochen wurde. Ein, gemessen am Bedarf der Schlachtbetriebe, eher knappes Aufkommen an Rindern bewirkte in der Berichtswoche stabile Viehpreise. Für die kommenden Wochen wird nicht mit Nachfrageimpulsen gerechnet. Vermehrt wurden mit Hinblick auf die Ferien und einem gedrosselten Bedarf der Zerlegebetriebe von den befragten Vermarktern geringere Umsätze erwartet.
Der Handel mit Kalbfleisch gewann im Versandhandel an Schwung. Hintergrund dieser Entwicklung war ein nachlassender Angebotsdruck von holländischen Offerten sowie eine verbesserte Nachfrage aus den Urlaubsregionen, allen voran Griechenland und Italien. Auf den Großmärkten wurden die Kälberhälften im Vergleich zur Vorwoche im Schnitt um 10 Cent je kg teurer gehandelt. Am hiesigen Kalbsfleischmarkt beruhigte sich die Nachfrage nach Oberschalen aufgrund der zu Ende gehenden Spargelsaison. Der Verkauf von Kalbslebern verlief aktionsbedingt und bei im Vorwochenvergleich um bis zu 50 Cent je kg ermäßigter Preise flotter.
Vermarkter von Lammfleisch meldeten geringe Umsätze und eine ruhige und enttäuschende Nachfrage. Trotz allem blieben die Preise für die Hälften im Einstand und im Handel der Teilstücke auf breiter Linie unverändert. Im Mittelpunkt der bescheidenen Abverkäufe standen Rücken. Im Verkaufsgeschehen gab es unterschiedliche Entwicklungen: Günstige ausländische Offerten aus Irland und dem Vereinigten Königreich fand noch relativ guten Zuspruch der Käufer. Dagegen blieb laut Aussagen der Fleischhändler die relativ hochpreisige deutsche Ware vernachlässigt.