Die durch das Statistische Landesamt jetzt vorgelegten Zahlen zur Getreideernte 2011 werden von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz zwar als etwas besser als während der Erntezeit befürchtet betrachtet, dennoch ergebe sich für die Betriebe daraus eine schwierige Einkommenssituation. Mindererträge gegenüber dem langjährigen Mittel zwischen minus 28 % bei Raps, 15 % bei Weizen und 20 % bei Gerste und höhere Kosten für Trocknung und Preisabschläge durch Qualitätsminderung seien durch die etwas höheren Preise nicht kompensiert worden.
Dem Getreide fehlte während der Hauptwachstumsperiode im April und Regen der notwendige Regen. Die Folge waren dünne Bestände mit oft nur 400 Halmen je qm, wo in guten Jahren 700 Halme stehen, und geringerer Fruchtansatz. Der Regen kam im Juni für die Ertragsbildung vielfach zu spät und führte verstärkt zu Zwiewuchs, also verspätetem Neuaustrieb an bereits weitgehend reifen Pflanzen.
Während der Ernte sorgten dann häufige Niederschläge immer wieder zu Unterbrechungen und Verzögerungen. Die aus dem Vegetationsverlauf resultierenden Qualitätseinbußen mussten die Bauern hinnehmen, wenn etwas bei Braugerste der Eiweißgehalt zu hoch oder bei Weizen die sogenannte Fallzahl zu niedrig war und sich negativ auf die Backeigenschaften auswirkt. Die Kammer hofft, dass die Abnehmer des Getreides wegen der schwierigen Umstände des Jahres 2011 bereit sind, im vertretbaren Maß Abstriche an ihren hohen Qualitätsanforderungen zu machen.