Australiens Rindfleischausfuhren sind im vergangnen Jahr um 3 % auf insgesamt 927 777 t gesunken. Wie die Absatzförderorganisation "Meat and Livestock Australia" (MLA) mitteilte, trugen der hohe Außenwert des australischen Dollar und eine Abnahme der Rindfleischerzeugung im zweiten Halbjahr 2009 zu diesem Rückgang bei. Aus den MLA-Daten geht hervor, dass es zwischen den wichtigsten Bestimmungsländern Verschiebungen gab.
Bedeutendstes Zielland für die australischen Rindermäster blieb Japan, das insgeamt 356 567 t aus "Down Under" abnahm, das waren 2 % mehr als ein Jahr zuvor. Besonders in der zweiten Jahreshälfte hatten es die Händler jedoch wegen des starken australischen Dollar mit einem schwierigen Marktumfeld zu tun. Hinzu kamen die Wirtschaftsflaute und deflationäre Tendenzen in Japan. Indirekt profitiert hatte Australien in den vergangenen Jahren vom Nachweis der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) in den Vereinigten Staaten, was für die Amerikaner die Ausfuhren in viele asiatische Länder erschwerte, so dass die Australier ihnen Marktanteile abjagen konnten.
Mehr Fleisch aus Weidehaltung in Südkorea abgesetzt
Zu diesen Ländern gehört auch Südkorea. Hier litt der Rindfleischkonsum im vergangenen Jahr allerdings unter der Wirtschaftskrise. Laut MLA-Angaben fielen Australiens Rindfleischausfuhren in dieses Land 2009 gegenüber dem Vorjahr um 9 % auf 115 482 t, was vor allem auf rückläufige Tendenzen im ersten Halbjahr aufgrund hoher Bestände einerseits und Finanzierungsschwierigkeiten koreanischer Käufer andererseits zurückzuführen war. Zudem gab es innerhalb der Produktgruppe Verschiebungen. So kauften die Südkoreaner verstärkt Frischfleisch von australischen Rindern aus Weidehaltung, wo die Exporte um rund ein Drittel zulegten. Andererseits nahmen die Ausfuhren von gefrorenem Rindfleisch und insgesamt von Tieren, die viel Getreide zu fressen bekamen, ab.
Gestiegene Bedeutung Indonesiens
Erholen konnten sich im vergangenen Jahr Australiens Rindfleischexporte in die USA, die aus "Down Under" viel Kuhfleisch für die Burgerproduktion abnehmen. Insgesamt legten die Exporte der Australier in die Vereinigten Staaten 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 7 % auf 251 479 t Rindfleisch zu. Der langjährige Durchschnitt wurde damit allerdings um 16 % unterschritten. Viertgrößter Kunde war Indonesien mit Bezügen von 51 816 t Rindfleisch aus Australien, das waren 57 % mehr als ein Jahr zuvor. Alle anderen Bestimmungsländer hatten eher nachrangige Bedeutung, auch wenn die Exporte in einige südostasiatische Staaten deutlich stiegen, so nach Malaysia um 30 % auf 8 026 t sowie nach China und Hongkong jeweils um rund das Doppelte auf 5 286 t beziehungsweise 7 492 t. Die australischen Exporte in die Europäische Union und in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sanken auf 9 193 t beziehungsweise 14 733 t Rindfleisch. In der GUS ist Russland der bei weitem wichtigste Abnehmer der Australier.