Am internationalen Terminmarkt haben die Notierungen für Sojabohnen in den vergangenen Tagen weiter Boden gut machen können. An der Leitbörse in Chicago verteuerte sich der vordere Future zur Abrechnung im Mai seit dem Zwischentief Anfang März um fast ein Viertel und sprang damit wieder deutlich über die Marke von 10,00 $/bu (277 Euro/t).
Am Dienstag vergangener Woche wurde der Mai-Kontrakt zu Börsenschluss mit 10,36 $/bu (287 Euro/t) gehandelt; zu diesem Preis konnten Sojabohnen zuletzt gegen Mitte Januar abgesichert werden. Als Gründe für den seit einiger Zeit andauernden Anstieg der Sojabohnennotierungen, die damit den negativen Einflüssen der internationalen Wirtschaftskrise im Gegensatz zu Mais und Weizen trotzen, führten Analysten und Händler in den USA die anhaltend hohe internationale Nachfrage nach amerikanischem Soja, insbesondere aus China, sowie die Anbaupläne der heimischen Landwirte zur Ernte 2009 und den als "bullish" eingestuften neuen Erntebericht des Washingtoner Landwirtschaftsministeriums an. Darin revidierten die Mitarbeiter des Ressorts ihre Erwartungen sowohl an die weltweite Erzeugung in der laufenden Saison als auch an die Bestände zum Ende des Wirtschaftsjahres 2008/09 überraschend deutlich nach unten.
Maßgeblich dafür waren geänderte Rahmenbedingungen in Argentinien, wo aufgrund der zuletzt trockenen und heißen Witterung die Erwartungen an die Erträge und die Ernteflächen aus der laufenden Ernte zurückgenommen wurden. Die US-Marktbeobachter reduzierten ihre Ernteprognose für das südamerikanische Land gegenüber dem Vormonat um 4,0 Mio. t auf 39,0 Mio. t. Diese Schätzung orientiert sich am oberen Ende jüngst von verschiedenen privaten argentinischen Analystenhäusern veröffentlichten Prognosen, die sich in einem Rahmen von 35,0 Mio. t bis 39,4 Mio. t bewegten. In den beiden vergangenen Jahren hatten Argentiniens Landwirte mit 48,8 Mio. t und 46,2 Mio. t die mit Abstand größten Sojabohnenernten in der Geschichte des Landes eingefahren.