Allerdings herrscht über den Umfang des Produktionsrückgangs noch Unsicherheit. Einer aktuellen Übersicht des Statistischen Amtes der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) zufolge soll die Bruttoeigenerzeugung an Schweinen in den 27 Mitgliedstaaten im laufenden Kalenderjahr gegenüber 2007 um 2,8 % auf 254,2 Mio. Tiere abnehmen. Dabei veranschlagen die Luxemburger Statistiker, die sich auf Meldungen aus den Mitgliedsländern stützen, die EU-Schweineproduktion des vorigen Jahres auf 261,5 Mio. Stück. Diese Zahl hält die ZMP jedoch für nicht zutreffend, da sie die für Deutschland ausgewiesene Erzeugung als zu hoch ansieht. Während laut Eurostat im vergangenen Jahr 46,4 Mio. Schweine im Bundesgebiet erzeugt worden sein sollen, gehen die Bonner Marktbeobachter von knapp 44,5 Mio. Tieren aus. Ihnen zufolge wurden 2007 nämlich erheblich mehr Schweine nach Deutschland importiert, als dies die amtlichen Zahlen zur Bruttoeigenerzeugung widerspiegeln, weshalb diese klar überschätzt wird. Für 2008 rechnet die ZMP mit einem Aufkommen von etwa 44,4 Mio. Schweinen im Bundesgebiet, also mit nur einem leichten Rückgang. Zwar erwartet Eurostat die deutsche Schweineproduktion 2008 mit 44,2 Mio. Tieren auf ähnlichem Niveau. Aufgrund der deutlich höheren Vorjahreszahl leitet sich aber zwangsläufig ein sehr kräftiger Produktionsrückgang ab. Zudem hat nach ZMP-Angaben das deutsche Schweineaufkommen im ersten Quartal 2008 gegenüber dem Vorjahr noch um 3 % zugenommen und nicht um gut 1 %, wie es von Eurostat ausgewiesen wird.
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