Durch die Wirtschaftskrise kommt auch der globale Bierkonsums etwas unter die Räder und belastet damit den internationalen Handel mit Gerstenmalz. Der Internationale Getreiderat (IGC) veranschlagt die weltweiten Malzimporte in der laufenden Kampagne auf 5,40 Mio t Getreideäquivalent. Zum Vergleich: In der Saison 2007/08 waren noch 6,21 Mio. t Gerstenmalz grenzüberschreitend vermarktet worden. Die Brauereien haben ihren Bierausstoß an die stagnierende Nachfrage angepasst, so der IGC. Zwar dürfte der Bierkonsum in Südamerika und vielen asiatischen Ländern auch 2009/10 wachsen, aber eben bei weitem nicht mehr so stark wie in den Boomjahren davor. Das Geld bei den Konsumenten sitzt nicht mehr so locker. Zur Krisenbewältigung haben zudem viele Länder die Verbrauchsteuern erhöht, was Bier im Laden verteuert. Gleichzeitig verringern immer mehr Brauereien den Malzgehalt in ihren Rezepturen oder weichen gleich auf günstigere Rohstoffe aus. Um Kosten zu sparen, sind die Brauereien außerdem dabei, ihre Malzbestände nach unten zu fahren und können deshalb eine Zeitlang auf Einkäufe verzichten. Die EU-Exporte an Gerstenmalz für 2009/10 veranschlagt der IGC aktuell auf 2,0 Mio. t. Das wären 400 000 t weniger als im Jahr davor, was teilweise dem Einbruch im Russland-Geschäft geschuldet ist. Aber auch die afrikanischen Länder südlich der Sahara ordern in der laufenden Saison weniger Gerstenmalz aus europäischer Produktion.