Zu einer Rinderfachtagung lud die Miavit GmbH Vertreter der Futtermittelindustrie und –beratung. Rund 100 Gäste hörten die Vorträge der Referenten über aktuelle Probleme der Rinderfütterung.
Prof. Dr. Marc Boelhauve, Tierhygieniker der Fachhochschule Südwestfalen in Soest, referierte über aktuelle Forschung im Bereich der Kälberhygiene. So gäbe es in den ersten 14 Lebenstagen der Kälber sehr große Unterschiede in den Tageszunahmen. Diese lagen in den Untersuchungen zwischen -125 g bis über 2.000 g. Seiner Meinung nach ist dies vor allem durch schlechte Hygiene, eine schlechte Erstversorgung des Kalbes und fehlende Impfungen zurückzuführen. Aber auch den Menschen sieht er als Keimschleuder.
Sigrid Seelhorst (Fa. MIAVIT GmbH) berichtete nachfolgend über die Erfahrungen mit dem Produkt MiaPhenol, das eine Mischung aus natürlichen Antioxidantien aus definierten Wirkstoffen pflanzlichen Ursprung sei. Junge Mastkälber, die das Produkt ab dem 14. Lebenstag über die Milchtränke erhielten, zeigten verbesserte Blutparameter (Vit. E/Selen) und höhere Lebendmassezuwächse. Mögliche Einsatzbereiche seien daher der Milchaustauscher sowie das Kälberfutter neben der schon bekannten Verfütterung an Kühe und Mastrinder.
Hans-Bernd von Hebel (Fa. MIAVIT GmbH) stellte die Bedeutung der Futtereffizienz in den Vordergrund. Als Ziel stehe in der Literatur ein Wert von 1,5 kg ECM/kg TM. Eigene Versuche mit ätherischen Ölen aus Miarom Ruminants zeigten eine Verbesserung der Futtereffizienz, da die Kuh unter anderem mehr Futtereiweiß in Milcheiweiß umwandele. Auch bei Fleckviehbullen, die gewöhnlich 6,6 kg Trockenmasse und mehr fressen müssen, um 1 kg LM-Zuwachs zu erreichen, sei die eine Zulage aus Zimt und Knoblauch vielversprechend.
Zum Thema N- und P- reduzierte Fütterung referierte Dr. Martin Pries von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Durch die veränderte Bilanzierung der Nährstoffe nach der neuen Dünge-VO stiegen die Bilanzsalden vieler Betriebe an. Hier gelte es die Fütterung von Phosphor stärker dem Bedarf anzupassen. Seine Empfehlung sei die Aufteilung der Herde in Leistungsgruppen. Die Phosphorausscheidungen ließen sich so um bis zu 20% reduzieren. Der Nachweis der N- und P- reduzierten Fütterung erfolge dann über Harnstoffberichte und Lieferscheine