Die Differenz der Arbeitserledigungskosten bei der Grünlandernte zwischen den besseren und den schlechteren Milcherzeugern beträgt 350 €/ha. Bei einer durchschnittlichen Grünlandfläche von 29 ha liegt der Unterschied damit bei über 10.000 € pro Betrieb. Das zeigt der Rinderreport 2015 des Landesamtes für Landwirtschaft (LfL) in Bayern, auf den moeller-agrarmarketing hinweist. Auch Betriebe in anderen Bundesländern haben große Unterschiede in den Arbeitserledigungskosten.
Milcherzeuger sollten daher die Kosten der Grünlandernte genauer analysieren, so das LfL.
Insbesondere in den Mechanisierungskosten je Hektar liegt ein großes Einsparpotential. Darunter ist zusammengefasst, wie teuer die eingesetzte Technik ist, wie lange diese genutzt wird und wie hoch die Auslastung der Maschinen ist.
Um den nötigen Grad der Mechanisierung zu analysieren, hat das LfL zusammen mit Carsten Winte, Student der FH Osnabrück und Prof. Kath-Petersen, Institut für Landmaschinentechnik Regenerative Energien (LTRE) der Fachhochschule Köln, ein Excel-Tool entwickelt: „Grasernte-Check – selber machen oder machen lassen?“ Damit können Landwirte und Berater die Kosten der Arbeitsschritte vom Mähen bis zum Festfahren kalkulieren. Für jeden Arbeitsschritt kann der Landwirt dabei den passenden Trecker auswählen.
Auf Basis folgender Informationen berechnet die Datei die Arbeitskosten je Hektar:
- Fixkosten: Anschaffungspreis, Restwert und Nutzungsdauer
- Variable Kosten: Reparaturen, Diesel und Lohnansatz
- Auslastung: Stunden bzw. Fläche
Der Landwirt vergleicht die eigenen Kosten je Hektar dann mit den voraussichtlichen Kosten für den Lohnunternehmer oder Maschinenring. So analysiert er seine bisherige Strategie. Das mögliche Einsparpotenzial für die einzelnen Arbeitsschritte wird aufgedeckt.
Neben den Zahlen muss der Landwirt weitere Fragen berücksichtigen:
- Wie zuverlässig und flexibel ist der Lohnunternehmer?
- Wie hoch ist die eigene Schlagkraft der Maschinen? Bringt der Lohnunternehmer eventuell sogar einen Qualitätsvorteil bei der Arbeit?
- Reicht die Arbeitskapazität auf dem Betrieb aus, um alles selber zu erledigen oder leidet die Arbeit im Stall?
Die Folgerungen aus der Analyse muss der Landwirt daraufhin umsetzen, um von den Kostenvorteilen zu profitieren. Wenn Arbeit ausgelagert werden soll, müssen Teile des Maschinenparks und eventuell sogar ein Trecker verkauft werden. Ein anderer Ansatz zur Kostensenkung könnte sein, durch eine höhere Auslastung der Maschinen die Kosten je Stunden zu senken, beispielsweise indem andere Landwirte im Lohn unterstützt werden. Dies geht allerdings nur, wenn freie Arbeitskapazitäten vorhanden sind.
Die Testversion vom Grasernte-Check ist unter folgender Internetadresse erhältlich:
http://www.moeller-agrarmarketing.de/gratis-maehwerk-check-gras-maehen/
