Die veterinärmedizinischen Universitäten benötigen dringend mehr Geld, um die Ursache für die Blutschwitzer-Erkrankung bei Kälbern zu erforschen.
Das erklärten die Tierärzte anlässlich der 2. Tagung der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) in Berlin. Der Appell war vor allem an die anwesende oberste Veterinärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Karin Schwabenbauer, gerichtet. Ihr liegt bereits seit geraumer Zeit ein gemeinsamer Förderantrag der Universitäten Gießen, München und Hannover vor, die gemeinsam die Forschung zu dieser relativ neuartigen Krankheit voran treiben wollen.
Wünschenswert wäre aus Sicht von Prof. Wolfgang Klee von der Ludwig-Maximilian-Universität München zudem, dass die Forschungsaktivitäten innerhalb Deutschlands künftig besser koordiniert werden, so dass man einen besseren Überblick über die Fallzahlen und die Charakteristik der betroffenen Betriebe bekomme.
Die Ursache dafür, dass zwei bis drei Wochen alte Kälber plötzlich anfangen aus verschiedenen Körperöffnungen zu bluten und durch den großen Blutverlust letztlich verenden, ist nach wie vor unklar. Vermutet wird eine immunpathologische Reaktion, die durch Antikörper der Mutter in der Biestmilch auf das Kalb übertragen werden.
Bisher sind in Deutschland weit über 200 Fälle bekannt. In der Mehrzahl der Fälle wurden die Muttertiere gegen BVD geimpft. In einzelnen Betrieben sind bisher bis zu 40 Kälber durch die Krankheit verendet, auch weil Kühe mehrmals hintereinander solche kranken Kälber zur Welt bringen können.
Einen ausführlichen Bericht zum Krankheitsbild Blutschwitzen und zur Diskussion der Ursachen lesen Sie auch in der aktuellen Ausgabe 11 von top agrar, Spezialprogramm Rind.