Nach dem Etikettenschwindel bei der Schwarzwaldbutter und der daraus folgenden Absetzung der beiden Aufsichtsratsmitglieder Gottfried Hermann und Markus Kaiser spaltet sich die Breisgaumilch.
Mitte März hatte die Breisgaumilch die Schwarzwälder Butter vom Markt genommen, da aufgeflogen war, dass die Butter nicht wie von der Breisgaumilch auf dem Etikett deklariert mit Schwarzwälder Milch, sondern im Lohn bei der Allgäuland in Wangen mit Allgäuer Milch hergestellt wurde.
Die Lieferanten der Molkerei sind seitdem tief zerstritten: Ein Teil der Milcherzeuger um den neuen Chef des Aufsichtsrats Anton Walter spricht sich für eine Abfüllung BDM-Marke "Die faire Milch" bei der Breisgaumilch aus und möchte die Produktpalette weiter ausbauen.
Eine andere Gruppe um die Ex-Aufsichtsratsmitglieder Gottfried Hermann und Markus Kaiser, die deren Absetzung für rechtswidrig hält, ist gegen eine Abfüllung der fairen Milch. Sie befürchtet eine komplette Übernahme der Molkerei durch den BDM. Für diesen Fall droht ein großer Teil der Lieferanten aus den Regionen um Waldshut und Lörrach sowie dem Nordschwarzwald damit, zur Omira bzw. zu FrieslandCampina/Heilbronn zu wechseln.
Entscheidend für das weitere Schicksal der Breisgaumilch dürfte die Generalversammlung der Milcherzeugervereinigung Breisgau-Südschwarzwald (MEV) am morgigen Freitag, den 16. April sein. Sie hält 80% des Kapitals der Breisgaumilch. Kommt es hier zu keiner Einigung zwischen den zerstrittenen Parteien, droht der Zerfall der Breisgaumilch.