Sowohl der Deutsche Bauernverband (DBV) als auch der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) hat massive Kritik an den Entscheidungen des Agrarminister-Treffens geübt.
Das DBV-Präsidium bemängelte die strikte Haltung der EU-Kommission aber auch der schwedischen Ratspräsidentschaft, auf dem Milchmarkt keine absatzfördernden und marktentlastenden Beschlüsse zu fassen. Gerade aber diese seien notwendig, um die Trendwende am Milchmarkt zu erreichen. Zusammen mit ihrem französischen Amtskollegen habe Bundesministerin Ilse Aigner aber durch engagierten Einsatz die Unterstützung von insgesamt 15 Mitgliedstaaten gewonnen, um deutliche Marktsignale für die Milchbauern zu setzen. Bei dieser breiten Unterstützung fordert das DBV-Präsidium den EU-Agrarrat und die EU-Kommission auf, endlich marktbelebende Maßnahmen im Sinne der Milcherzeuger umzusetzen.Als "Schlag ins Gesicht der Milchbauern" wertet der BDM den Ausgang des Treffens. "Die europäischen Agrarminister wollen anscheinend bewusst die bäuerliche Milchwirtschaft in Deutschland und Europa zerstören und nehmen großindustrielle Strukturen mit all den Nachteilen in Kauf", sagte der Präsident des European Milk Boards (EMB) und Vorsitzende des BDM, Romuald Schaber.
Die Beschlüsse der Minister seien für die deutschen Milchviehhalter nicht tragbar und verhinderten eine wirkliche Besserung der Lage auf dem Milchmarkt. "Die Forderung von Ministerin Ilse Aigner nach einem Aussetzen der schrittweisen Erhöhung der Milchquoten war der richtige Ansatz. Zu begrüßen ist auch Aigners Aussage, alternativ nun eben national tätig werden zu wollen. Wichtig ist aber, dass sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel massiv für alle Maßnahmen einsetzt, die das Milchangebot an die gesunkene Nachfrage anpassen \- sowohl auf europäischer wie auf nationaler Ebene", so Schaber weiter.