Um seine Wachstumsziele zu erreichen, will der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra künftig sowohl auf dem Heimatmarkt wie auch in Übersee mehr Milch produzieren. Für Neuseeland erwartet der Aufsichtsratschef Sir Henry van der Heyden in den kommenden Jahren ein durchschnittliches Wachstum der Milchmenge um rund 3 %, auch wenn die Erzeugerpreise im gerade begonnenen Wirtschaftsjahr nicht mehr das Rekordniveau des Vorjahres erreichen sollen. Dies führt van der Heyden nicht zuletzt auf den hohen Außenwert des neuseeländischen Dollar zurück, der den Exporteuren zu schaffen macht. Im Einklang mit den Wachstumszielen in Übersee verteidigte van der Heyden die in Ländern wie China geschaffenen Musterfarmen, bei denen Neuseelands Bauernverband Federated Farmers vor einer Viehdichte von 94 Kühen pro Hektar gewarnt hat.
Mit Blick auf die Deregulierung des Milchsektors in Neuseeland erwartet van der Heyden, dass Fonterra am neuseeländischen Heimatmarkt allmählich Marktanteile abgibt. Das Unternehmen vereinigt derzeit laut eigenen Angaben knapp 90 % der Milchanlieferungen auf seine Molkereien. Gleichzeitig warnte er die Politik, einer Zersplitterung des Exportmarktes auf mehrere Anbieter Vorschub zu leisten. „Es macht überhaupt keinen Sinn, dass Firmen aus Neuseeland sich auf dem Weltmarkt Konkurrenz machen. Wir glauben nicht, dass das im neuseeländischen Interesse liegt“, sagte der Aufsichtsratschef des größten neuseeländischen Unternehmens mit einem Umsatz von rund 16 Mrd NZ$ (9,47 Mrd Euro).
Die Genossenschaftsmitglieder Fonterras erhielten im abgelaufenen Milchwirtschaftsjahr einen Rekord-Auszahlungspreis von rund 8 NZ$ (4,74 Euro) pro Kilogramm Milchfeststoff. Für 2011/12 sollen es laut aktueller Prognose noch rund 7 NZ$ (4,14 Euro) sein. Die Milchfeststoffeinheit besteht aus einer Fett- und einer Proteinkomponente; geteilt durch den Faktor 11,64 erhält man die Entsprechung pro Liter, so dass im laufenden Jahr rund 35 Cent pro Liter gezahlt werden sollen. (AgE)
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