Der Druck auf die französische Privatmolkerei Lactalis seitens des Pariser Landwirtschaftsministers Bruno Le Maire und der Milchproduzenten hat offenbar Wirkung gezeigt: Das im nordwestfranzösischen Laval ansässige Unternehmen zog seinen vorgegebenen Stichtag - den 31. März 2012 - zurück, bis zu dem die Milcherzeuger die individuellen Lieferverträge mit der Molkerei unterzeichnet haben sollten, um wirtschaftliche Sanktionen zu vermeiden.
Diese Entscheidung wurde nach den beiden ersten Treffen zwischen Vertretern der Produzentenorganisationen (OP) und des Unternehmens getroffen. „Der Stichtag 31. März ist gefallen“, stellte OP-Koordinator Franck Guehennec fest. Das sei ein Sieg für die Milchproduzenten, freute sich Guehennec.
Trotz der Aufhebung des Stichtags und des Versprechens, die von Lactalis eingebrachte Rahmenvereinbarung und die Einzelverträge noch einmal zu prüfen, bleiben die Verbände vorsichtig. Die Erzeugerverbände wollen die Fortschritte aus den nächsten Verhandlungsrunden abwarten und erst dann die Schlussfolgerung ziehen, ob der zu den größten Milchverarbeitern Europas zählende Konzern seine Strategie wirklich geändert hat oder nicht. Die von Lactalis eingebrachte vertragliche Vereinbarung schreibt ein einseitiges Management bezüglich der eingesammelten Mengen durch das Unternehmen vor. (AgE)