Die Auszahlungspreise für Milch werden voraussichtlich bis Ende des Jahres auf dem jetzigen Preisniveau von etwa 32 Cent bleiben, bei einigen Molkereien soll sogar noch Potenzial nach oben sein. Das erklärte Dr. Rudolf Schmidt, Geschäftsführer der Landesvereinigung Milchwirtschaft NRW, anlässlich einer Pressekonferenz im Humana-Werk in Everswinkel.



Als Gründe für die stabilen Märkte nannte Schmidt vor allem die zunehmende globale Vernetzung sowie regionale Vermarktungsstrategien. Die Milchmenge in NRW ist laut Schmidt Anfang 2011 im Vergleich zum vergangenen Milchwirtschaftsjahr bereits deutlich angestiegen. Vor allem der Export hätte sich zu einem wichtigen Absatzmarkt für die Molkereien entwickelt. Aus Sicht der Landesvereinigung sei langfristig eine Kombination aus dem Ausbau des Weltmarkt-Geschäftes und der Pflege des Regionalmarktes eine gute Strategie, um Chancen am Milchmarkt zu Nutzen und Risiken zu streuen.



Der Strukturwandel mache allerdings auch vor den Betrieben in NRW nicht Halt. Für die Erzeuger würden sich die steigenden Milchpreise derzeit in etwa durch die deutlich gestiegenen Betriebskosten relativieren, so Dr. Schmidt weiter. In den letzten zehn Jahren habe die Anzahl der Milchviehbetriebe in NRW um etwa ein Drittel abgenommen (2010: 8.510 Milcherzeuger), die Milchmenge sei gleichzeitig angestiegen. Innerhalb von NRW gäbe es große regionale Unterschiede in der Milchproduktion. Im Regierungsbezirk Düsseldorf werde mit etwa sieben Milliarden kg im Jahr die meiste Milch produziert.