Die Milchproduktion in Irland könnte bis 2020 um bis zu 25 % steigen, so der Direktor des staatlichen Agrarforschungsinstituts (Teagasc), Prof. Gerry Boyle. Angesichts dieser Mehrmengen an Milch forderte Boyle die Molkereien zu Investitionen in die Milchverarbeitung auf. Bis 2015 habe die Branche keine Schwierigkeiten mit den relativ kleinen Quotenanhebungen zurechtzukommen, danach seien jedoch erhebliche Investitionen notwendig. Bei einem unveränderten Produktmix müssten für Käse Produktionskapazitäten von 30000 t und für Butter im Umfang von 40000 t geschaffen werden.
Beim Milchpreis können die irischen Milchviehhalter mittelfristig mit 27 bis 29 Cent pro Liter rechnen. Damit werde das Preisniveau der Jahre 2007 und 2008 deutlich unterschritten, der sich abzeichnende Preistrend aber klar übertroffen. Für die nächsten 12 bis 18 Monate rechnet er jedoch mit weiterem Preisdruck. Aufgrund ihrer starken Exportausrichtung und der Abhängigkeit vom Weltmarkt haben die Milchpreise in Irland in den vergangenen Monaten stark nachgegeben und gehören zu den niedrigsten in der europäischen Union. Das Interventionsniveau wurde in Irland bereits Ende des vergangenen Jahres unterschritten.