MRSA-Keime haben in Rohmilch nur eine sehr geringe Bedeutung. Das geht aus einer neuen Studie des Tiergesundheitsdienst der Thüringer Tierseuchenkasse und dem Friedrich-Loeffler-Institut für bakterielle Infektionen und Zoonosen in Jena hervor, die beim Tierärzte-Kongress in Leipzig vorgestellt wurde.
In insgesamt über 81 000 Viertelgemelksproben aus 34 Thüringer Betrieben waren nur vier mit einem MRSA-Erreger infiziert. Das entspricht einem Prozentsatz von nur 2,1 %. Der Wert untermauere Ergebnisse früherer Studien mit ähnlicher MRSA-Nachweishäufigkeit, so die Versuchsansteller.
Bei MRSA handelt es sich um so genannte Methilin-resistente Staphylococcus areus-Keime, die auch als Krankenhauserreger bezeichnet werden. Sie können sich unter geeigneten Bedingungen in der Milch vermehren und so genannte Enterotoxine produzieren. Die Aufnahme dieser Enterotoxine kann beim Mensch zu gastrointestinalen Problemen führen. Aufgrund der vorgeschriebenen Pasteurisierung wird die Rolle der Konsummilch als Überträger von MRSA auf den Mensch aber als gering eingestuft.